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Deutsche Bahn im Ruhrgebiet: Zug-Evakuierung in der Nacht – Hiobsbotschaft für Pendler

Gleich doppelt schlechte Nachrichten für Fahrgäste der Deutschen Bahn im nördlichen Ruhrgebiet: erst Rettungseinsatz, dann Leitungsschaden!

© Feuerwehr Gladbeck

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Bahn-Mitarbeiter werden während der Arbeit immer häufiger angegangen.

Eine Strecke der Deutschen Bahn im Ruhrgebiet war gleich doppelt von Sperrungen betroffen. Am späten Dienstagabend (15. August) kam es zunächst zu einer Notfall-Evakuierung auf offener Strecke, bei der eine Person in Panik geriet. Auch Kleinkinder und ein Säugling waren betroffen.

Am Mittwochmorgen (16. August) dann die nächste Hiobsbotschaft, vor allem für Pendler: Auf der selben Strecke gab es weiterhin eine Störung! Die Deutsche Bahn meldete im Ruhrgebiet Zugausfälle.

Deutsche Bahn: Oberleitung kaputt

Betroffen war in beiden Fällen die S-Bahn-Linie S9 zwischen Essen und Gladbeck-West beziehungsweise Haltern am See.

Ein Notfall ereignete sich dort, wie die Feuerwehr Gladbeck berichtet, am Dienstagabend um 21.43 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Einsatzkräfte durch die Feuerwehr-Leitstelle alarmiert. Grund war eine liegengebliebene S-Bahn im Bereich der Talstraße. Der Löschzug der hauptamtlichen Wache und ein Rettungswagen rückten aus.

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Der S9-Zug der Deutschen Bahn war aufgrund eines Schadens an der Oberleitung etwa einen Kilometer vor der Einfahrt in den Bahnhof Gladbeck-West zum Stillstand gekommen. Die Bundespolizei, der Notfallmanager der Deutschen Bahn AG und der Notdienst der Bahn-Tochter DB Regio waren bereits vor Ort und berichteten, dass der Zug mit ungefähr 20 bis 30 Personen besetzt sei.

Blinder Fahrgast gerät in Panik

Eine blinde Person geriet wegen des plötzlichen Zug-Halts zu dieser späten Zeit und der bevorstehenden Evakuierung in Panik und musste durch den Rettungsdienst betreut und beruhigt werden. In Zusammenarbeit mit dem Notdienst der DB Regio brachten Einsatzkräfte der Feuerwehr eine Notfalltreppe an, um die Fahrgäste aus dem Zug zu holen. Da es inzwischen dunkel war, wurde der Bahndamm großflächig von der Feuerwehr ausgeleuchtet und Stolperstellen wurden gesichert.

Die Deutsche Bahn stellte einen Bus auf der Talstraße bereit, um die Fahrgäste aufzunehmen. Letztlich wurden 24 Fahrgäste, darunter auch Kleinkinder und ein Säugling, aus dem Zug über die Bahnstrecke in Richtung Talstraße geführt und dann den Bahndamm hinab zum Bus geleitet. Um 22.24 Uhr hatte, wie die Feuerwehr meldet, die letzte Person den Zug verlassen. Die Bahnstrecke im nördlichen Ruhrgebiet musste während der Rettungsmaßnahmen gesperrt werden.

Schienenersatzverkehr am Mittwoch

Und genauso – mit einer Sperrung im Ruhrgebiet – ging es auch am Mittwoch weiter! Grund war erneut der erwähnte Schaden an der Oberleitung, der nun repariert werden musste. Die Deutsche Bahn betonte, dass die aus Richtung Essen Hbf kommenden Züge der Linie S9 in Bottrop Hbf enden und beginnen. Die Folge waren Teilausfälle zwischen Bottrop Hbf und Gladbeck West beziehungsweise Haltern am See. Einzelne Fahrten der Linie S9, so die Deutsche Bahn, fielen auch auf der gesamten Fahrtstrecke aus, also schon ab Essen. Die Deutsche Bahn richtete einen Schienenersatzverkehr ein.


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Am Mitwochvormittag war die Oberleitung schließlich repariert. Quasi zeitgleich blieb auf derselben Strecke – konkret bei Gelsenkirchen-Buer Nord – ein Zug der Linie S9 wegen eines Defekts liegen. Nunmehr musste nicht mehr der Streckenabschnitt nach Haltern, sondern der Abzweig nach Recklinghausen gesperrt werden. Am Mittag teilte die Deutsche Bahn schließlich mit, dass auch diese Sperrung im nördlichen Ruhrgebiet wieder aufgehoben werden konnte.