15. Mai 2022 – während Schalke 04 schon sicher in die Bundesliga aufgestiegen ist und bei den Freunden aus Nürnberg die Zweiliga-Meisterschaft feiert, verfällt auch eine ganze Stadt im Nordens Deutschlands in Ekstase: Nach dem 2:0-Sieg gegen Jahn Regensburg steigt Werder Bremen wieder in die Bundesliga auf. Die beiden Fußballgiganten sind nach nur einem Jahr in Liga zwei wieder erstklassig, S04 und SVW sind wieder da.
Über drei Jahre später könnten die Realitäten beider Klubs kaum unterschiedlicher sein: Während Werder Bremen mit einem Hammer-Transfer in der Bundesliga für Aufsehen sorgt und gar von Europa träumt, steckt Schalke 04 im Abstiegskampf der zweiten Bundesliga fest. Bei einem Blick in die Hansestadt dürfte dem ein oder anderen Schalker übel werden.
S04 und Werder Bremen: Zwei Entwicklungen, zwei Welten
Sowohl der S04 als auch der SVW sind (noch immer) Schwergewichte des deutschen Fußballs – das waren und sind sie auch noch in Liga zwei. Doch während der eine Klub sich von dem Ausrutscher des Abstieges nachhaltig erholt und neu aufgebaut hat, kämpft der andere Klub weiter um Existenz und Verbleib in Liga zwei!
Am Mittwoch (23. Juli) haben die Bremer den Transfer von Samuel Mbangula bekannt gegeben. Die Ablöse: Über zehn Millionen Euro. Der 21-jährige Flügelflitzer avanciert damit zum zweitteuersten Einkauf der Vereinsgeschichte! Damit setzen die Norddeutschen um Sportchef Clemens Fritz ein echtes Statement.

Platz 13, Platz neun, Platz acht – das sind die Ligaplatzierungen von Werder nach dem Wiederaufstieg. Der Traditionsklub hat sich stetig entwickeln können, hat sich wieder in der ersten Bundesliga etabliert und kann nun von Größerem träumen. Schon in der letzten Saison klopfte man an die Tür zum europäischen Geschäft.
Die Entwicklung Bremens ist beeindruckend. Ohne sich zu übernehmen und mit einem gesunden Plan hat man sich wieder dahin gearbeitet, wo man nach dem Aufstieg gerne hinwollte. Und im dritten Sommer nach dem Aufstieg sind gar Transfers möglich, die an Rekorden kratzen.
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Platz 17 (erste Bundesliga), Platz zehn (zweite Bundesliga), Platz 14 (zweite Bundesliga) – auf Schalke sieht die Realität ganz anders aus. Die Entwicklung des Revierklubs in den letzten Jahren ist einmal mehr beängstigend. Dreimal in Folge spielte man gegen den Abstieg – zweimal davon in Liga zwei. Von Werder Bremen könnte Königsblau derzeit kaum weiter entfernt sein. Dabei stieg man 2022 noch vor dem Nordklub auf.
Werder-Weg ein Vorbild für Königsblau?
Die Entwicklungen von SVW und von S04 zeigen in aller Deutlichkeit auf, wie schnell es im Fußball gehen kann – in die eine und in die andere Richtung. Das kann den Knappen durchaus Hoffnung geben. Denn anhand von Werder wird aufgezeigt, dass mit seriöser, ruhiger und zielstrebiger Arbeit in überschaubarer Zeit viel möglich ist. Denn wer hätte nach dem Abstieg 2021 gedacht, dass Bremen nur vier Jahre später an Transferrekorde kratzt und sich durchaus berechtigte Hoffnungen auf das internationale Geschäft machen darf.
Was Schalke noch Hoffnung machen darf: die Anstellung von Frank Baumann. Denn mit ihm ist ausgerechnet der Mann, der die starke Entwicklung Bremens zu großen Teilen mitgetragen hat, mittlerweile Sportchef bei S04. Er hatte zwar auch einen großen Anteil an dem Misserfolg und dem daraus resultierenden Abstieg. Doch er hat Bremen auch wieder aufgebaut und es geschafft, die Grün-Weißen in der Bundesliga zu etablieren.
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Gleiches soll nun bei Königsblau gelingen. Mit der Anstellung von Miron Muslic hat er dabei ein erstes Zeichen gesetzt. Er setzt auf den 42-jährigen Österreicher. In Bremen war es Ole Werner, den Baumann holte und ihm voll vertraute. In der Hansestadt überzeugte der neue S04-Boss vor allem mit Ruhe, Seriosität und Kontinuität. So hat er Bremen wieder aufgebaut und so soll er auch Königsblau wieder in bessere Zeiten bringen. Und wer weiß, wo Schalke in drei Jahren steht.