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Gelsenkirchen spottet nach EM-Wochenende über Dortmund: „Die saufen doch Kölsch“

Gelsenkirchen hatte an diesem EM-Wochenende einiges zu lachen. Erst das Chaos in Dortmund, dann der Siegeszug in der eigenen Stadt.

© IMAGO/osnapix

Gelsenkirchener verteidigen ihre Stadt: "Die Engländer sind einfach nur neidisch"

Die englischen Fans schimpften bei ihrem Besuch in Gelsenkirchen über die Stadt. Wir haben mit den Bewohnern beim Public-Viewing gesprochen und die sind sich einig.

Gelsenkirchen hat rund um die EM 2024 ordentlich sein Fett weg bekommen. Vor allem Fans aus England zogen mächtig über die Ruhrpott-Stadt her. Nach dem Vorrundenspiel gegen Serbien war die Rede von einem einzigen „Shithole“ (hier mehr zur „Drecksloch“-Debatte >>>).

Für das Achtelfinale gegen die Slowakei mussten die Engländer am Sonntag (30. Juni) ausgerechnet wieder nach Gelsenkirchen. Dieses Mal sollte alles anders werden. Zuvor mussten sich die Gelsenkirchener wegen der Ereignisse beim Deutschland-Spiel in Dortmund aber schon ordentlich die Bäuche halten.

++ Gelsenkirchen ein „Drecksloch“: Anwohner schlagen nach England-Bashing zurück – „Neidisch“ ++

Gelsenkirchen lacht über Dortmund

Es war ein mächtiges Unwetter, das während der ersten Halbzeit des Deutschland-Spiels gegen Dänemark über Dortmund wütete. Die TV-Kameras fingen Blitze über dem Stadion von Borussia Dortmund ein. Es regnete aus Kübeln und dicke Hagelkörner schossen auf den Rasen.

Die Spieler flüchteten in die Kabinen, Fans in die oberen Ränge. Ordner versuchten verzweifelt, die herunterkommenden Wassermassen vom Stadiondach in die Kanalisation zu leiten. Nur zwei dänische Fans ließen sich die Stimmung nicht verderben und tanzten in den Sturzbächen, die vom Dach auf die Tribünen hinunterkamen.


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„Sowatt wäre in ShitholeGE nicht passiert“, kommentierte Schalke-Ikone Olivier Kruschinski mit Blick auf das komplett schließbare Dach der Arena auf Schalke süffisant bei Facebook. Andere Schalke-Fans sprechen angesichts der Szenen von einer totalen Fehlkonstruktion: „Wer bitte baut ein Stadiondach mit dem Gefälle ins Stadion?“ Ein anderer antwortet lachend: „Na, wer wohl? Dortmunder Ingenieure, die saufen doch Kölsch.“

Gelsenkirchen rehabilitiert

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott eben nicht zu sorgen. Davon weiß Gelsenkirchen bei dieser EM sein Liedchen zu singen. Beim zweiten England-Spiel konnten die Gelsenkirchener sich allerdings wieder ein Stück ihrer Ehre zurückkämpfen. Nicht nur änderte die Polizei Gelsenkirchen ihr Sicherheitskonzept, wodurch die Engländer auch im Stadtzentrum feiern durften (mehr hier >>>). Auch die Fans von der Insel schlugen versöhnliche Töne an, wie diese Stimmen in der „WAZ“ beweisen >>>


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Einen Anteil daran dürfte wieder einmal Olivier Kruschinski gehabt haben. Der leidenschaftliche Schalker schnappte sich vor dem Spiel den englischen Influencer Paul Brown, der die „Shithole“-Debatte losgetreten hatte. Ihm zeigte der Schalke-Fan bei seiner legendären „Mythos-Tour“, wofür die Stadt bei all ihren Problemen steht: für authentische Fußballkultur. Eigentlich also wie gemacht für Fans von der Insel.

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Paul Brown ruderte mittlerweile auch zurück. Er gab in einem Interview mit dem ZDF am Sonntag an, dass er an dem Tag seiner ersten Ankunft in Gelsenkirchen verkatert vom Eröffnungsspiel der EM aus München angereist sei. Sein Video habe mehr den englischen Fans gegolten, die ihn in seinem Zustand allein in Gelsenkirchen gelassen hätten. Bei seiner Ankunft war von englischen Anhängern tatsächlich nichts zu sehen. Seine Misere habe ihn dann zu dem Wort „Shithole“ gebracht.

England-Fans ruderten nach der Kritik über Gelsenkirchen zurück. (Symbolbild) Foto: IMAGO/osnapix

Ganz so schlecht dürften die Erinnerungen der Engländer an Gelsenkirchen am Ende nicht sein. Hier holten die „Three Lions“ nicht nur den einzigen Vorrunden-Sieg beim Turnier. Beim Achtelfinal-Duell gegen die Slowakei zogen die Engländer nach einem Last-Minute-Treffer von Jude Bellingham und dem Siegtreffer in der Nachspielzeit von Harry Kane ins Viertelfinale einziehen. Fraglich ist nur, ob und wann die Engländer bei diesem Turnier bereit sind, ansehnlichen Fußball zu bieten.