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Deutsche Bahn in Duisburg: Klassenfahrt mit ICE endet im Chaos – Kontrolleur reagiert daneben

Eine Berliner Schulklasse war auf dem Weg nachhause, als ihr ein Kontrolleur der Deutschen Bahn die Hölle heiß machte und völlig übertrieb.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer

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Auf diese Klassenfahrt hätten die Schüler besser verzichtet – oder ganz auf die Fahrt mit der Deutschen Bahn! Dass die Deutsche Bahn für Pannen jeder Art berüchtigt ist, lässt sich nicht mal in eine Satire-Stück aufarbeiten. Was jetzt aber eine Schulklasse aus Berlin in Duisburg erlebte, grenzt an Unverschämtheit – und kostet der Deutschen Bahn auch noch den letzten Funken Sympathie und Verständnis.

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Die 32 Jugendlichen aus einer zehnten Klasse waren auf dem Rückweg aus Utrecht (Niederlande). Die Abschlussfahrt war die Krönung des Schuljahres. Was die Klasse dann in Duisburg erlebte, ist der reinste Hohn und Spott. Am Donnerstag (13. Juli) sollte es laut „RBB“ für die Klasse via Flixtrain von Duisburg nach Berlin gehen. Doch die erste Panne sorgte für Chaos: Am Bahnhof Duisburg waren die Info-Displays fehlerhaft, die Abfahrtsgleise falsch. Und so verpasste die Klasse ihre Bahn erstmal.

Deutsche Bahn: Kontrolleur macht Fahrt für Schulklasse zur Hölle

Eine mitgereiste Lehrerin spricht von „vielen Zügen mit Verspätungen, sehr chaotisch und voll, da Bauarbeiten“. Stundenlang hatten die Lehrer mit den Bahnhofspersonal zu tun. Und auch der zweite Flixtrain kurz nach 18 Uhr fiel aus. Also einigten sich Lehrer und Bahnmitarbeiter darauf, dass die Klasse den ICE nach Berlin um 20.10 Uhr ohne gültige Fahrkarten bestieg. Zuvor gab es Rücksprachen mit der Schulleitung, mit Elternvertretern und einer Anwältin.


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Im ICE in Richtung Berlin verständigten sich Schule und Bahn auf eine kulante Lösung. Laut der Lehrerin durfte die Klasse ausnahmsweise den ICE nehmen, weil „die Bahn den Anzeigetafel-Fehler verursacht hätte“. Doch, Pustekuchen! Denn als durch einen Schichtwechsel ein neuer Kontrolleur zustieg, geriet die Rückfahrt außer Kontrolle. Der Mitarbeiter der Deutschen Bahn wusste von der Kulanzlösung seines Arbeitgebers nichts. Nach mehreren Telefonaten mit der Leitstelle berechnete er der Klasse eine Fahrtsumme von über 9.000 Euro!

Bahn knickt ein und verzichtet auf Gebühr

Die beiden Lehrer wurden sauer, unterbanden jede weitere Kommunikation mit dem Kontrolleur und verhinderten auch die Aufnahme der Personalien ihrer Schüler durch Bahn-Mitarbeiter. Endlich am Hauptbahnhof Berlin angekommen, empfingen nicht nur Eltern ihre Kinder, sondern auch Bundespolizisten die Klasse. Der Grund: Das „unkooperative Schwarzfahrer“ am Bahnhof von der Bundespolizei begrüßt würden, sei „ganz normale Prozedur“, so ein Sprecher der Bundespolizei gegenüber der „WAZ“.


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Die Lehrerin bezeichnete dagegen das Verhalten von Bahn-Mitarbeitern und Polizei als „absolut unangemessen und unnötig“. Ein Bahn-Sprecher sagte am Freitag (14. Juli), dass letztlich eine Fehlinformation am Duisburger Bahnhof für das Chaos verantwortlich war. Er verspricht: „Wir werden deshalb die Fahrpreis-Nacherhebung von der Schulklasse nicht einfordern“. Man verzichte „aus Kulanzgrünen“, würde den Vorfall aufarbeiten. Na, das bleibt mindestens zu hoffen…