„Der Ausfall aller Systeme“, nannte es ZDF-Kommentator Oliver Schmidt. Und nichts anderes bekamen die deutschen Fußballfans bei Österreich – Deutschland zu sehen. Vorne harmlos, hinten anfällig. Der nächste blutleere Auftritt des DFB-Teams.
Trainerwechsel, Systemwechsel, Experimente… Alles wurde versucht. Österreich – Deutschland machte mehr als deutlich: Alles ist gescheitert. Sieben Monate vor der EM 2024 im eigenen Land ist die Nationalmannschaft ein Trümmerhaufen.
Österreich – Deutschland: DFB-Elf stellt sich tot
Das Jahr 2023 war für Deutschlands Nationalelf wahrlich nicht arm an Tiefpunkten. Die Katastrophen-Turniere der letzten Jahre noch in den Knochen, reihten sich peinliche Niederlagen aneinander, ließen die Sorgenfalten der Fans vor der Heim-EM wachsen. Der Fans, die noch übrig sind. Denn in Fußball-Deutschland hat die Nationalelf eine historische Gleichgültigkeit erreicht.
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Seither wurde alles versucht. Hansi Flick machte vor keinem personellen oder systematischen Experiment halt, alles wurde auf den Kopf gestellt. Schließlich musste auch er gehen. Unter Julian Nagelsmann waren zarte Verbesserungen erkennbar. Kurz. Die Testspiele gegen die Türkei (2:3) und vor allem Österreich (0:2) ließen all das verfliegen.
Rudis „noch tieferer Tiefpunkt“ ist erreicht
In Wien erreichte die DFB-Elf das, was Rudi Völler in seiner Wutrede vor 20 Jahren mal sarkastisch „einen noch tieferen Tiefpunkt“ nannte. Für alle, die auf einen Trainerwechsel-Effekt gehofft haben, gab es am Dienstag eine Lehrstunde.
Blutleer, harmlos, anfällig präsentierte sich die Elf, schwächte sich durch Sanés Wutanfall noch selbst, ließ sich nicht einmal vom Spott der österreichischen Fans („Oh, wie ist das schön“, „Auf Wiedersehen“) anstacheln. Stattdessen holte man sich mit dem Lupfertor von Christoph Baumgartner die nächste Backpfeife ab. Kein Aufbäumen, stattdessen Ratlosigkeit. Auch in seiner Wut an der Seitenlinie hatte Julian Nagelsmann kein Rezept, die Mannschaft zum Leben zu erwecken.
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Die deutsche Nationalmannschaft wirkt tot. Sieben Monate vor dem Heim-Turnier konstatiert Kapitän Ilkay Gündogan brutal: „Der einzige positive Aspekt ist: Schlechter kann es gerade nicht sein.“ Das Projekt, die Fans nach drei miserablen Turnieren zurückzugewinnen, ist wieder mal gescheitert. Es scheint wieder mal Zeit für einen Neuanfang. Wie viele es davon schon gab? Keiner hat mehr mitgezählt.