Im Ruhrgebiet kam es am frühen Samstagmorgen (23. Dezember) zu einer dramatischen Rettungsaktion bei der es um Leben und Tod ging. Aufgrund des Unwetters wurden Tiere von Hochwasser eingeschlossen.
Der zuständige Landwirt alarmierte die Feuerwehr, doch diese kam mit ihren Einsatzfahrzeugen nicht an die Tiere heran, sodass der Landwirt selbst handeln musste.
Im Ruhrgebiet spielten sich diese dramatischen Szenen ab
Nach Informationen der „Ruhr Nachrichten“ sei für den nebenberuflichen Landwirt Konrad Linnemann (70) und seine Familie aus Werne kurz vor Weihnachten beinahe eine Welt zusammengebrochen. Linnemann hält zusammen mit seiner Frau Erika eine Herde von 60 schottischen Hochlandrindern. Wegen des Pegelanstieges der Lippe schaute der 70-jährige Landwirt am Freitagabend (22. Dezember) nochmal nach seinen Tieren. Alles schien sicher und ruhig.
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Doch dann der Schock. Am frühen Samstagmorgen (23. Dezember) um 4.30 Uhr war plötzlich Land unter. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hochlandrinder bereits nicht mehr zu sehen. Für die Landwirt-Familie aus Werne ein emotionaler Schock. Waren die Tiere ertrunken? „Da waren Angst und Sorge ganz groß“, erklärt Tochter Eva Linnemann (32) wenige Stunden nach der Suche, „für uns sind das Familienmitglieder“.
Ruhrgebiet: Feuerwehr rückt an, aber kann nicht helfen
Die Situation war in der Nacht so unübersichtlich, dass man erst durch Nachtsichtgeräte und bei Tagesanbruch erkennen konnte, wo sich die vermissten Tiere befanden. Die Hochlandrinder standen zusammengerottet einer kleinen und noch trockenen Fläche, welche ringsum von Wasser umgeben war. In der schwierigen Situation wurde klar, dass die Tiere durch das Wasser auf eine höher gelegene Weidefläche von einem benachbarten Landwirt getrieben werden mussten. Für die Linnemanns Drama pur.
Die alarmierte Feuerwehr kam um 8 Uhr morgens an. Laut einem Pressesprecher konnte diese aber nicht helfen, weil das Wasser nicht tief genug für ein Boot gewesen sei, für die Einsatzfahrzeuge aber wiederum zu tief. „Die Fahrzeuge sind dafür nicht ausgelegt“, erklärte ein Sprecher gegenüber der „Ruhr Nachrichten“. Da bereits zwei Traktoren von anderen Helfern im Einsatz waren, kehrte die Feuerwehr mit Sack und Pack wieder um. „Wir hatten uns Unterstützung erhofft“, stellt eine enttäuschte Eva Linnemann fest.
Ruhrgebiet: Nach vier Stunden gab es Entwarnung
Durch Familie und Freunde, insgesamt sechs Leuten und zwei Schleppern schafften sie es die Tiere durch das Wasser auch die Nachbarweide zu treiben. „Mit Maschinen und Manpower haben wir es nach vier Stunden geschafft, die Tiere erstmal zu sichern“, erzählt Eva Linnemann. Ob wirklich alle Rinder gerettet werden konnten, kann derzeit noch nicht gesagt werden. „Wir haben alles abgesucht, da hängt unser Herzblut dran.“ Auf den ersten Blick scheint alles gut gegangen zu sein.
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Damit so etwas nicht nochmal geschieht haben die Linnemanns jetzt Gitter besorgt, damit die Tiere bei höherem Pegelstand auf einem Damm untergebracht werden oder weggefahren werden können. Einen Tag vor Weihnachten hatte Lippe am Samstagnachmittag um 13.55 Uhr einen Wasserstand von 5,49 Meter. Bei 5,50 Meter gilt Hochwasseralarm.