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Wagenknecht-Partei will EM-Deal aufkündigen – „UEFA kassiert!“

Die Steuerentlastung für die UEFA sorgen für Zündstoff. Die Wagenknecht-Partei sieht in ihr eine große soziale Ungerechtigkeit.

Noch als Finanzminister versprach Olaf Scholz der UEFA Steuerschenkungen. Die Wagenknecht-Partei geht deswegen an die Decke.
© IMAGO/Political-Moments

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„Politik gehört nicht in die Fußballstadien“. Dass diese fußball-romantische Vorstellung längst hinfällig ist, weiß jeder. Ein genauerer Blick auf die Steuerpolitik im Rahmen der EM-Vergabe zeigt, wie großer der Einfluss der Politik geworden ist. Die Wagenknecht-Partei geht an die Decke!

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Schließlich geht es um bis zu schlappe 250 Millionen Euro, die die Bundesregierung der UEFA schenkt. „Das Geschäft mit dem Fußball: Die Allgemeinheit zahlt, die UEFA kassiert“, fasst Christian Leye, Generalsekretär der Wagenknecht-Partei, das Geschehen auf Facebook zusammen.

Olaf Scholz versprach UEFA Steuerschenkungen

Um zu verstehen, was Sahra Wagenknechts Generalsekretär derart auf die Palme bringt, ist ein Rückblick in das Jahr 2018 notwendig. Damals ist Olaf Scholz Finanzminister und der DFB befindet sich mitten in der Bewerbungsphase um die Ausrichtung der Europameisterschaft 2024. Im Rahmen dieser Verhandlungen gibt der heutige Bundeskanzler der UEFA ein schwerwiegendes Versprechen.


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Wie „Der Spiegel“ enthüllte, habe Olaf Scholz am 22. März 2018 die Garantie der Steuerfreiheit unterzeichnet. Aus heutiger Sicht bedeutet dies, dass Deutschland der UEFA bis zu 250 Millionen Euro schenken könnte. Normalerweise müssen ausländische Veranstalter bei der Austragung eines Sportereignisses in Deutschland nämlich 15 Prozent ihrer Einnahmen versteuern und an den Staat abgeben. Dank der Unterschrift aus 2018 fallen diese Einnahmen jetzt gänzlich weg.

Bei der Partei von Sahra Wagenknecht sorgt die Schenkung für Wut

Angesichts dessen, dass die UEFA in diesem Jahr einen Rekordgewinn von 1,7 Milliarden Euro erwartet, sind diese 250 Millionen eine läppische Summe.

„Seit Monaten diskutiert die Regierung, wo gespart werden muss. Für soziale Gerechtigkeit, öffentliche Gesundheit oder Kinder: Überall fehlt angeblich Geld. Und die Bürgerinnen und Bürger werden immer mehr zur Kasse gebeten. Aber die UEFA muss nicht mal auf ihren erwarteten Rekordgewinn von 1,7 Milliarden Euro Steuern zahlen!?“

Christian Leye, Generalsekretär BSW, auf Facebook

Leye fordert den gerechten Umgang mit Steuergeldern, eine Finanzspritze für milliardenschwere Sportverbände gehört definitiv nicht dazu.

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Die klare Kante der Wagenknecht-Partei wird allerdings kontrovers diskutiert. Neben Zustimmung findet sich in den Kommentarspalten auch viel Ablehnung, sogar aus der eigenen Partei.

„Nun wird die EM politisiert und schlechtgeredet, wie alle Großveranstaltungen der letzten Jahre. Trotzdem werden der Einzelhandel und die Fans den Geldkreislauf in Schwung bringen. (…) Sich im Wahlkampf, vor einer EM im eigenen Land, gegen die eigenen Fans zu stellen, die sich auf die EM freuen, ist strategisch Kreisklasse C“

Andreas Lienke, Kreistagskandidat BSW, auf Facebook

Auch wenn die Wagenknecht-Partei den UEFA-Deal am liebsten kippen würde, der Drops für das diesjährige Turnier ist gelutscht. Laut der „Spiegel“-Recherche werden die Gastgeberstädte auf hohen Kosten sitzen bleiben, während die Kassen des Dachverbandes ordentlich klingeln.