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Vatikan schimpft über Olympia-Eröffnungsfeier: „Blasphemische Verhöhnung“

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris sorgte bei Kirchenvertretern für Empörung. Nun kommt auch Kritik aus dem Vatikan!

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Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris hat bei Kirchenvertretern für ordentlich Empörung gesorgt. Nun kommt auch scharfe Kritik aus dem Vatikan! Eine Szene, die vermeintlich Leonardo da Vincis berühmtes „Das letzte Abendmahl“ aufgriff und modern interpretierte, sorgt für hitzige Debatten.

Dabei wurden die Apostel von Dragqueens, einem Transgender-Model und einem fast nackten Sänger dargestellt. Diese Darstellung trifft bei Kirchenvertretern auf vehementen Widerstand.

Drastische Worte aus dem Vatikan

Kurienerzbischof Vincenzo Paglia, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, bezeichnete die Szene in einem Interview mit der Zeitung „Il Giornale“ als eine „blasphemische Verhöhnung eines der heiligsten Momente des Christentums“. Paglia argumentiert, dass die hohen Ideale der Olympischen Spiele wie Gleichheit, Brüderlichkeit und Respekt durch diese Darbietung stark beeinträchtigt wurden.

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Welle der Empörung

Nicht nur im Vatikan, auch in Deutschland und Frankreich gab es heftige Reaktionen. Der Passauer Bischof Stefan Oster äußerte sich auf X (ehemals Twitter) und bezeichnete die Szene als ein „queeres Abendmahl“, das „ein Tiefpunkt und in der Inszenierung völlig überflüssig“ sei. Ebenso kritisierte die französische Bischofskonferenz das Spektakel scharf. Auch konservative und rechtsextreme Politiker in Frankreich schlossen sich der Kritik an.

Die russisch-orthodoxe Kirche und das Außenministerium in Moskau stimmten ebenfalls in die Empörung ein und verurteilten die Darstellung bei der Olympia-Eröffnungsfeier.

Olympia-Organisatoren verteidigen die künstlerische Freiheit

Die Organisatoren der Olympischen Spiele wiesen die Vorwürfe vehement zurück. Der Organisationschef Tony Estanguet unterstrich die Bedeutung der Kunst- und Meinungsfreiheit. Er betonte, dass die Show bewusst provokativ gestaltet wurde, um zum Nachdenken anzuregen. Außerdem hätte die Inszenierung ein anderes Konstwerk darstellen sollen – das Gemälde „Das Festmahl der Götter“ von Jan van Bijlert. „Unsere Absicht war es nie, unverschämt zu sein“, erklärte der Regisseur der Eröffnungszeremonie, Thomas Jolly. Er fügte hinzu: „In Frankreich ist das künstlerische Schaffen frei. Die Idee war, inklusiv zu sein und niemanden auszuschließen.“



Die Auseinandersetzung zeigt einmal mehr die Spannungen zwischen modernen Interpretationen und traditionellen religiösen Ansichten. Während die Organisatoren auf das Recht der künstlerischen Freiheit pochen, fühlen sich einige Gläubige durch die Darstellung offenbar verletzt.