Barcelona – für viele Kreuzfahrt-Touristen ein absolutes Muss auf ihrer Route. Der Hafen des wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Zentrums Kataloniens ist über 2.000 Jahre alt und diente einst als wichtiges Handelszentrum. Heute ist er ein beliebter Zwischenstopp auf den meisten Mittelmeerkreuzfahrten. Doch Touristen müssen jetzt bangen.
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Touristeninformation mit kostenlosen Stadtplänen, barrierefreie Zugänge für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Behinderungen und viele einzigartige Sehenswürdigkeiten. Der Hafen von Barcelona ist aus vielen Gründen bei Kreuzfahrttouristen sehr beliebt. Rund 800 Mal im Jahr legen hier Kreuzfahrtschiffe an. Zu viele, findet die Stadt. Deshalb erlässt Barcelona jetzt neue Beschränkungen, um die Zahl der Kreuzfahrtschiffe einzudämmen.
Kreuzfahrt-Touristen müssen zittern: Barcelona zieht die Reißleine
In der Schifffahrt hat es in den letzten Jahren kaum Verbesserungen bei den Umweltauflagen gegeben. Die weitreichenden Folgen einer Kreuzfahrt sind inzwischen den meisten Menschen bekannt. Doch vor allem eine Stadt hat die Nase voll: Barcelona. Seit der Corona-Pandemie setzt sich die Hauptstadt Kataloniens für nachhaltigen Tourismus ein. Klar, dass die Kreuzfahrtbranche als erstes ins Visier der Regierung geriet. Immer wieder gab es auch Proteste von Einheimischen gegen die Millionen von Tagestouristen. Immerhin ist Barcelona mit jährlich über 27 Millionen Besuchern die beliebteste Stadt Spaniens.
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Der größte europäische Hafen verfügt über eine Vielzahl von Terminals, an denen Kreuzfahrtschiffe anlegen können. Von den neun Terminals sind sieben für Kreuzfahrtschiffe zugelassen, wobei die Terminals World Trade Center und Maremagnum wegen ihrer Nähe zum Stadtzentrum besonders beliebt sind. Doch damit soll nun Schluss sein.
Barcelona verbietet den Kreuzfahrten nun Anlegeplätze
Um die Stadt sauberer zu halten und die Zahl der Tagestouristen zu reduzieren, greift Barcelona hart durch. Die beiden beliebten Terminals wurden für Kreuzfahrtschiffe geschlossen. Künftig sollen Kreuzfahrtschiffe nur noch an einzelnen Piers anlegen, wie dem Kreuzfahrtterminal Mol Adossat südlich des Stadtzentrums. Diese sind etwas weiter entfernt, so dass die Touristen dann mit einem Shuttlebus in die Stadt gebracht werden müssen.
„Wir verlagern die Verschmutzung in den Süden und reduzieren die Emissionen, die die Stadt erreichen“, äußerte sich der Chef des Hafens Lluís Salvadó dazu. Außerdem wird die Zahl der gleichzeitig anlegenden Kreuzfahrtschiffe von zehn auf sieben reduziert.
Barcelona ist nicht die erste Stadt
Barcelona ist nicht die einzige Stadt, die wegen des Massentourismus und der Luftverschmutzung Maßnahmen ergreift. Auch Amsterdam will Kreuzfahrtschiffe aus der Innenstadt verbannen – und zwar für immer. Im Juni dieses Jahres fiel die endgültige Entscheidung, die von den meisten Bewohnern der Stadt mehr als begrüßt wurde. Ein neues Terminal soll nun außerhalb gebaut werden.
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Auch die kroatische Stadt Dubrovnik hat vor einigen Jahren die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die anlegen dürfen, begrenzt. In Venedig wurden ebenfalls Maßnahmen ergriffen. Jetzt zieht Barcelona nach. Welche Stadt wird wohl die nächste sein?