Es hatte sich angedeutet, jetzt ist es offiziell: Mats Hummels und der BVB gehen getrennte Wege. Nach Trainer-Zoff und Interview-Knall wurde es ein stiller Abschied. Kein tosender Applaus der Südtribüne, kein Hochleben der Mannschaft, kein rührendes Abschieds-Video. Unwürdig, sagt so mancher nach 13 schwarzgelben Jahren. Auch Hummels.
Kurz nach der Verkündung seines BVB-Aus wendete sich der Abwehr-Star mit einer langen Botschaft an die Fans. Darin spricht er Klartext – über seine emotionalen Jahre in Dortmund, aber auch über den Umgang mit ihm zum Abschied. Die Worte lassen tief blicken.
Mats Hummels: Offene Worte zum Abschied
Er kam 2008 als Talent. Eine Leihgabe aus München, die der BVB mit dem letzten Notgroschen zu einer fixen Verpflichtung machte. Niemand konnte ahnen, was daraus wird. Zwei Meistertitel, ein Double, zwei Champions-League-Finals – nach 13 Jahren Dortmund (und einem Bayern-Intermezzo) geht Hummels als Legende.
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Den Abschied aber dürften sich alle anders vorgestellt haben. Vor allem der Weltmeister selbst. Seine letzten Monate waren nicht nur geprägt von Spekulationen um seine Zukunft, sondern auch von Problemen mit Trainer Edin Terzic. Die beiden waren sich nicht mehr grün – Hummels äußerte öffentlich heftige Kritik und soll die Bosse gar vor die Wahl gestellt haben: „Er oder ich?“
„Wird unserer gemeinsamen Zeit nicht gerecht“
„Eine Frechheit“, so sollen es Sportdirektor Kehl und der neue Geschäftsführer Lars Ricken empfunden und ihm die Abschieds-Entscheidung abgenommen haben. Nun wurde die Trennung verkündet – kühl und trocken. Viel emotionaler war der Brief von Mats Hummels selbst, der kurz darauf folgte. Und er enthielt eine deutliche Botschaft an den BVB.
„Es fällt mir wahnsinnig schwer“, schreibt der 35-Jährige auf der Suche nach Worten. „Vor allem die Art und Weise macht mich sehr traurig, denn dieser unpersönliche Abschied wird unserer gemeinsamen Zeit nicht gerecht.“ Zu gerne hätte sich Mats Hummels persönlich von den Fans verabschiedet, die so lange unterstützt hatten. „Aber so ist das in diesem Geschäft leider manchmal und der Tag wird kommen, an dem wir das vor der Gelben Wand nachholen.“
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Hummels gewährt auch Einblick in die Entscheidungsfindung: „Ich habe mir diesen Abschied ein stückweit selbst ausgesucht, weil ich ganz bewusst keine frühzeitige Entscheidung über meine Zukunft treffen wollte.“ Auch eine Teilschuld am Terzic-Aus schieb er von sich. „Der Einfluss eines 35 Jahre alten Spielers, der nicht weiß wie seine Karriere ab dem Sommer weiter geht, war die letzten Monate sicher nicht so groß, wie er medial teilweise gemacht wird.