Bundesfinanzminister Christian Lindner legt nach in der Debatte um das Bürgergeld in Deutschland.
+++ Spannend: Bürgergeld-Forderung von Selenskyj: Überweist das Geld direkt an die Ukraine +++
Er schlägt vor, Arbeitsmarktintegration mit einem „Jobturbo“ zu beschleunigen und gleichzeitig die Anrechenbarkeit von Arbeitseinkommen anzupassen.
Lindner will „Jobturbo“ für alle
Lindner will den Weg aus der Sozialhilfe beschleunigen. Er zielt darauf ab, das aus der Notwendigkeit geborene Bürgergeld effektiver zu nutzen. Ein „Jobturbo“, der anfangs für Geflüchtete aus der Ukraine ins Leben gerufen wurde, soll nun auf alle ausgedehnt werden. Das sagte der FDP-Mann der „Rheinischen Post“. Eine engere Bindung an die Jobcenter ist Teil des Plans, der die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern soll.
+++ Interessant: Faule, Sozialbetrüger und Ausländer? Bürgergeld-Realität: Wer die Empfänger wirklich sind +++
Neben einer erhöhten Kontaktfrequenz zu den Jobcentern setzt sich Lindner für verbesserte Verdienstmöglichkeiten ein. „Es muss möglich sein, sich Schritt für Schritt aus dem Leistungsbezug herauszuarbeiten“, fordert der Finanzminister. Hinzuverdienste von Bürgergeldempfängern sollen weniger stark auf das Sozialeinkommen angerechnet werden.
+++ Spannend: Lohnt sich Bürgergeld wirklich mehr als Arbeit? –„Ist schlicht falsch“ +++
Lindner: Bürgergeld „tendenziell zu hoch“
Der Finanzminister bezeichnete die Sozialleistung als „Reizthema“. „Es muss in der Praxis stärker durchgesetzt werden, dass das Bürgergeld keine Rente ist, sondern eine Hilfe in der Not“, so Lindner.
Mehr Themen für dich:
Das Bürgergeld ist laut Lindner momentan „jetzt tendenziell zu hoch“ angesetzt. Die Berechnungsgrundlage folge statistischen Werten, die die Inflationsrate möglicherweise überschätzt haben. Mit Blick auf die Entwicklung der Wirtschaftslage könnte dies zur Folge haben, dass im Jahr 2025 eine Anpassung des Bürgergeldes ausbleibt, eine sogenannte „Nullrunde“. Ähnlich äußerte sich Lindner auch bei Maybrit Illner.