Bei Königsblau brennt der Baum. Auch der neue Trainer konnte die anhaltende Talfahrt, vorerst, nicht stoppen. Das Tuch zwischen Mannschaft und Fans ist zerschnitten und der Klub befindet sich im freien Fall. Was kann den Anhängern des FC Schalke 04 da noch Hoffnung machen?
Der neueste Finanzbericht. Am Dienstag (24. Oktober) hat der FC Schalke 04 seine Zahlen für das erste Halbjahr 2023 veröffentlicht. Zur Überraschung vieler Fans sind die erstaunlich positiv. Doch der Schein trügt.
FC Schalke 04: Gewinn von über neun Millionen Euro
Schalke 04 schreibt zum ersten Mal seit 2018 wieder schwarze Zahlen. Wie der Fußball-Zweitligist bekannt gab, wurde im ersten Halbjahr 2023 eine deutliche Umsatzsteigerung von 55,9 Millionen Euro auf 81,7 Millionen Euro verbucht und im Vergleich zu 2022 so ein Halbjahresüberschuss von 9,3 Millionen Euro erwirtschaftet.
Unter anderem die Zugehörigkeit zur Bundesliga und die daraus resultierenden höheren Zuschauereinnahmen sind nach Klubangaben einer der Gründe für die Steigerung. Außerdem wurden die Gesamtverbindlichkeiten von 180,1 Millionen Euro auf 165,1 Millionen Euro und die Finanzverbindlichkeiten um 13,3 Millionen Euro auf 126,5 Millionen Euro gesenkt.
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So weit, so gut. Doch die Einordnung der Zahlen dürfte hingegen wieder ernüchtern. Denn im ersten Halbjahr 2022 spielte Schalke in der Zweiten Liga, teilweise galt der Corona-Lockdown. So gut die Zahlen jetzt sind: Durch das aktuelle Zweitligajahr werden sie schlechter. Dazu dürfte auch der Sponsoringbereich im kommenden Sommer ein großes Problem werden. Viele Verträge laufen aus. In diesem Sommer hatte man es versäumt, langfristige Partner zu finden und sich finanziell für die Zukunft zu rüsten.
S04 auf Liga drei vorbereitet?
Somit dürften die kommenden Finanzberichte nicht mehr so rosig aussehen. Hält die sportliche Talfahrt noch weiter an, droht sogar das ganz große Fiasko. Ist der Klub überhaupt auf Liga drei vorbereitet? Könnte der S04 einen weiteren Abstieg überhaupt stemmen?
„Grundsätzlich war es in der Vergangenheit nicht das Standardszenario, das wir geplant haben. Aber natürlich beschäftigen wir uns mit der Situation, schauen sie uns an und berechnen ganz seriös, was das für Schalke bedeuten würde. Mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen“, betonte Finanzvorstand Christina Rühl Hamers.
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So weit ist es noch lange nicht. Angesichts der aktuellen Lage im Verein und der tabellarischen Situation muss ein solches Szenario aber zumindest im Hinterkopf durchgegangen werden. Das machen die S04-Bosse schon jetzt und denken dabei auch über die drastischsten Maßnahmen.
Neben den Catering- und den Marketingrechten ist die Veltins Arena wohl die größte Reserve des Klubs. Bei dem Worst-Case-Szenario dürfte auch die nicht mehr ganz unantastbar sein und könnte ebenfalls zu Geld gemacht werden.