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Gelsenkirchen: Sozialbetrug? Stadt filzt illegale Wohnungen – und entdeckt Luxusauto

Die Stadt Gelsenkirchen hat mehrere Wohnungen wegen des Verdachts des Sozialbetrugs hochgenommen – und Erschreckendes festgestellt.

Gelsenkirchen
© Ingo Otto / FUNKE Foto Services

Das ist das neue Bürgergeld

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss haben Bundestag und Bundesrat die Einführung des Bürgergelds beschlossen. Damit kann die neue Grundsicherung für Langzeitarbeitslose wie geplant zum 1. Januar in Kraft treten.

Die Stadt Gelsenkirchen macht ernst im Kampf gegen Sozialleistungs-Abzocke. Nach einer Razzia im Juni nahm sich das sogenannte Interventionsteam EU-Ost am Donnerstag (10. August) erneut zahlreiche Wohnungen im Stadtgebiet vor.

Konkret nahmen die Beamten elf Wohnungen im Bereich Kurt-Schumacher-Straße, Pothmannstraße und in der Küppersbuschstraße unter die Lupe. Dabei machten die Einsatzkräfte mehrere illegale Entdeckungen.

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Gelsenkirchen räumt Wohnungen

So stieß das Interventionsteam unter anderem auf einen Spitzboden, der illegal zu Wohnraum ausgebaut worden war. Fluchtwege? Fehlanzeige. Auch ein Ladenlokal wurde unerlaubterweise als Wohnung genutzt. Die Stadt untersagte die weitere Nutzung der Räume.

In drei Fällen ermitteln die Einsatzkräfte nun wegen des Verdachts auf Sozialleistungsmissbrauch. Sie gehen davon aus, dass mehr Personen in den Wohnungen lebten, als beim Jobcenter angegeben. „Die Zahlungen werden sofort eingestellt“, versicherte ein Sprecher der Stadt Gelsenkirchen. Einem weiteren Mieter wurden die Sozialleistungen entzogen, weil er unangemeldet einer Beschäftigung nachgeht.

Luxusauto vor Sozialwohnung entdeckt

Das Interventionsteam machte noch wegen eines anderen Funds große Augen. So entdeckten die Einsatzkräfte vor einem der kontrollierten Häuser einen Luxusschlitten, der zu einem der Leistungsbezieher gehört. „Auch hier wird das Jobcenter dem Verdacht auf Leistungsmissbrauch nachgehen.“ Daneben sperrten die Beamten zwei Stromzähler wegen offener Rechnungen und meldeten drei Personen bei der Meldebehörde ab, weil sie nicht aufzufinden waren.


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Auch die Stadt Duisburg hat mit Sozialbetrug zu kämpfen. Am Dienstag (15. August) kam es zu einer Großrazzia im Stadtteil Friemersheim. Dabei wurde ein Mehrfamilienhauskomplex mit über 400 gemeldeten Personen hochgenommen. Es kam zu Festnahmen (mehr hier).