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Gelsenkirchen: Aus für großen Mode-Laden! Mitarbeiter werden entlassen

Die Kunden sind von der Schließung in Gelsenkirchen sehr betroffen. Sie fragen sich, wie es für die Innenstadt weitergeht.

Gelsenkirchen Innenstadt Fußgängerzone
© IMAGO/Jochen Tack

Von Fast-Fashion zu Fair-Fashion

Jedes Jahr werden über 5 Millionen Tonnen Kleidung in den Müll – und das allein in Deutschland. Mode geht auch Nachhaltiger: Wie, zeigt das Video.

Die schlechten Nachrichten für den Einzelhandel im Ruhrgebiet wollen einfach nicht nachlassen. Erst geht es den Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen an den Kragen und jetzt muss auch die Niederlassung eines großen Modelabels in Gelsenkirchen dichtmachen.

Neben Gelsenkirchen ist auch Krefeld in NRW von der Schließungswelle betroffen sowie weitere Städte in anderen Bundesländern. Für Kunden schrumpft damit das Angebot – für Mitarbeiter geht’s ans Eingemachte.

Gelsenkirchen: Primark verabschiedet sich aus der Stadt

Die für besonders billige Mode bekannte Marke Primark wird in Deutschland insgesamt vier Geschäfts schließen, wie das Management am Dienstag (25. April) in einem Schreiben mitteilte. Betroffen sind Gelsenkirchen, Krefeld, Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz und der Shop im Nordwestzentrum von Frankfurt in Hessen.


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Laut Management sei das Label in diesen Regionen „überrepräsentiert“, zudem würden die Stores auf einem „inakzeptablen Niveau“ wirtschaften. Insgesamt würden die Gewinne der zum Konzern Associated British Foods (AB Foods) gehörenden Firma sinken. Das läge nach eigener Aussage vor allem an den gestiegenen Kosten, die man nicht vollends an die Kundschaft abgegeben hätte.

Mitarbeiter werden gekündigt

Die Reduktion der Anzahl der deutschen Shops von 30 auf 26 bleibt nicht die einzige Maßnahme. Zudem plant der Konzern andere Standorte zu verkleinern. Primark denke allerdings auf der anderen Seite auch über Neueröffnung nach. Die Wahl dürfe jedoch nur auf Standorte fallen, wo „die Gefahr der Kannibalisierung mit existierenden Stores gering ist“.


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In dem Schreiben wendet sich das Management zudem direkt an die Belegschaft. Im Zuge der Neuausrichtung müsse das Unternehmen 420 Arbeitsplätze abbauen, um die Beibehaltung der übrigen zu garantieren. Derzeit beschäftige es noch 4.500 Angestellte im Inland. In den nun folgenden Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wolle Primark möglichst „sozialverträgliche“ Lösungen finden. „Wir bedauern es, wenn Entlassungen notwendig werden, aber die geplanten Anpassungsmaßnahmen sind unumgänglich.“ (mit dpa)

Primark in Gelsenkirchen: Kunden schockiert – „Ach du Sch***!“

Die „WAZ“ hat nach Bekanntwerden der Schließung der Gelsenkirchener Filiale am Dienstagvormittag Kunden vor dem Geschäft dazu befragt. Die waren allesamt ziemlich vor den Kopf gestoßen. „Ach du Sch***e!“, reagierte ein Dorstener, der gerade mit vollen Tüten aus dem Laden kam. „Das ist ja schade“, bedauerte eine Frau aus Recklinghausen. Sie sei tatsächlich nur noch wegen Primark überhaupt in der Innenstadt. „Dann werde ich wohl künftig nach Essen gehen müssen.“

Auch eine junge Stadtbewohnerin fragt sich: „Was gibt es denn dann noch in Gelsenkirchen? Wenn der Laden jetzt auch noch zumacht, dann kannst du hier gar nicht mehr shoppen.“ Und wie die Mitarbeiter der Filiale auf die bösen Neuigkeiten reagierten, kannst du bei der „WAZ“ nachlesen.