Harter Schlag für den Wirtschaftsstandort Gelsenkirchen: Eine Traditionsfirma, das seit 1853 bestand, schließt. Zuletzt war dem Unternehmen ein Großauftrag in NRW weggebrochen. Auch die Sanktionen gegen Russland spielen eine Rolle.
Für die Angestellten des Unternehmens ist das eine bittere Nachricht. Sie werden sich spätestens nächstes Jahr einen neuen Arbeitgeber suchen müssen.
Aus für 77 Mitarbeiter in Gelsenkirchen
Wie die „WAZ“ berichtet, wird der Seilspezialist Bridon Ende 2023 dichtmachen. Insgesamt 77 Mitarbeiter sind demnach von der Maßnahme betroffen. Der belgische Mutterkonzern Baekert wird seine Produktion ganz nach Großbritannien verlegen. Das Aus für den Revier-Standort!
Gegenüber der „WAZ“ packt Gewerkschaftssekretär Ralf Goller (IG Metall) über die Hintergründe aus: „Neben dem weggebrochenen Geschäft mit Russland ist für das Aus des Seilwerks maßgeblich verantwortlich, dass uns ein Großauftrag entzogen worden ist.“ Bei diesem Auftrag ging es um die Leverkusener Rheinbrücke. Der Großauftrag hätte zumindest mittelfristig noch für Beschäftigung im Werk gesorgt.
Wirtschaft in Gelsenkirchen:
- Die Arbeitslosenquote im September 2022 lag bei 14,5 Prozent
- Rund 19.000 Menschen sind arbeitslos gemeldet
- Größte Unternehmen der Stadt sind die Roller GmbH, gefolgt von der BP Gelsenkirchen GmbH und der Vivawest GmbH
Standort Gelsenkirchen nicht mehr konkurrenzfähig
Letztlich war der Standort Gelsenkirchen wohl aber einfach nicht mehr konkurrenzfähig genug, um auf dem Markt zu bestehen, wie Goller bedauert.
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Den Mitarbeitern aus Gelsenkirchen bleiben nun noch einige Monate Zeit, um sich beruflich umzuorientieren. Vor Juli 2023 sollen keine Kündigungen ausgesprochen werden. Angesichts der hohen Arbeitslosenquote in der Stadt ist ein schneller Jobwechsel allerdings eine Herausforderung.