Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern war in den vergangenen Tagen am Gazastreifen eskaliert. Daraufhin ist es in Gelsenkirchen und anderen Städten in NRW zu mehreren antisemitischen Vorfällen gekommen.
Deswegen fordern die jüdischen Gemeinden in NRW mehr Schutz für die Synagogen ein. Manche Städte, auch Gelsenkirchen, haben die Polizeipräsenz rund um Synagogen und jüdische Gemeinden bereits verstärkt.
Nach antisemitischem Mob in Gelsenkirchen verstärkt Polizei die Präsenz
„Sollte die Politik jetzt zu viel Zeit verstreichen lassen, um das Leben und die Sicherheit der Juden zu schützen, dann könnte es passieren, dass wir scharenweise Deutschland den Rücken zukehren – auch, wenn das die meisten eigentlich nicht möchten, weil Deutschland ihre Heimat ist“, sagte der Landesvorsitzende der Jüdischen Gemeinden in NRW, Oded Horowitz, in einem WDR-Interview.
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Die jüngsten Vorfälle machten „große Angst“, sagte er. „Es ist wirklich sehr verunsichernd.“ Den Juden schlage Hass. sowohl aus dem rechten, als auch aus dem linken und dem radikal-islamistischen Lager entgegen.
In Städten wie Essen, Bochum und Duisburg wurden die Schutzmaßnahmen bereits erhöht. Dort fährt die Polizei öfter Streife – neben den sowieso immer vor den Synagogen Wache schiebenden Polizisten.
Herbert Reul bezeichnet Vorfälle als „nicht akzeptabel“
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU): „Wir nehmen die Lage sehr ernst. Wir haben die Sicherheitsmaßnahmen bereits seit dem Anschlag in Hanau hochgefahren und haben jetzt nochmal alle Behörden sensibilisiert.“
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Reul bezeichnete es als „erschreckend, nicht akzeptabel, unerträglich, wenn auf deutschem Boden antisemitische Parolen skandiert werden“. Jüdisches Leben in Deutschland müsste eine Selbstverständlichkeit sein.
Gelsenkirchen: Freitagnachmittag findet Mahnwache statt
Die „Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen“ hat via Twitter für diesen Freitag zu einer Solidaritätskundgebung vor der Synagoge aufgerufen. (fb/dpa)