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Essen: Bittere Nachrichten – Parkleuchten-Fans müssen jetzt ganz stark sein

Das Parkleuchten im Grugapark Essen fällt am Freitag aus. In der nächsten Woche drohen noch weitere Einschränkungen in der Stadt.

© André Hirtz / FUNKE Foto Services

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Das Parkleuchten in Essen erfreut sich in diesem Jahr rekordverdächtiger Beliebtheit. Das Event lockte an den ersten drei Wochenenden satte 53.000 Menschen in den Grugapark – und damit 10.000 Besucher mehr als noch im Vorjahr. Sollte der Ansturm anhalten, könnte ein neuer Besucherrekord geknackt werden.

Doch der Streik im öffentlichen Dienst könnte den Verantwortlichen nun einen Strich durch die Rechnung machen. Denn dadurch bleibt der Grugapark in Essen am Freitag (10. Februar) geschlossen. Nach Angaben des Parks findet das Parkleuchten an dem normalerweise gut besuchten Freitag nicht statt. Es könnte nur der Anfang gewesen sein.

Essen: Streik im Grugapark nur der Anfang

125 Mitarbeiter des öffentlichen Diensts versammelten sich nach Angaben von Verdi-Sprecherin Monya Buß am Freitag vor dem Grugapark. Auch an anderen Standorten legten Mitarbeiter der Stadtverwaltung Essen die Arbeit nieder, um für mehr Lohn zu protestieren. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen Jahren viel geleistet: Während der Coronakrise haben sie das öffentliche Leben am Laufen gehalten, sich um die Aufnahme der Geflüchteten aus der Ukraine gesorgt und einen ausgeprägten Personalmangel quer durch alle Ämter kompensieren müssen. Um überhaupt noch Fachkräfte anzu­werben muss der öffentliche Dienst attraktiver werden – da ist eine angemessene Entgeltsteigerung unabdingbar!“, sagt die Sprecherin der Gewerkschaft.

In der nächsten Woche sollen auch Kliniken (Montag) und die Ruhrbahn bestreikt werden. Ein genauer Termin für den Streik im öffentlichen Nahverkehr werde am Samstag mitgeteilt, sagte ein Verdi-Sprecher auf Nachfrage von DER WESTEN.

Heftige Streik-Welle in Essen

Die Streiks sind nach Angaben der Gewerkschaft ein erster Warnschuss. Daher würden im ersten Schritt in Essen auch Kitas und Bürgerämter noch nicht bestreikt, um die Bevölkerung nicht zu sehr zu treffen. In anderen NRW-Städten geht die Gewerkschaft schon in dieser Woche deutlich entschiedener vor (mehr hier).

Die Gewerkschaft fordert bundesweit Lohnerhöhungen von 10,5 Prozent, jedoch mindestens 500 Euro für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Eine Forderung, die nach Ansicht der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen wirtschaftlich nicht verkraftbar sei. Bundesweit würde dies Mehrkosten von über 15 Milliarden Euro jährlich bedeuten.


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Monya Buß hofft, dass die Arbeitgeber vor der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot liefern, das als Grundlage für weitere Verhandlungen dienen könne. Andernfalls sei damit zu rechnen, dass die Essener die Streiks im Alltag deutlicher zu spüren bekommen. Sollte es so kommen, dürfte es nicht der letzte Ausfall von Parkleuchten in diesem Jahr gewesen sein.