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Essen: Brandstifter wollte „die Bewohner töten“ – Video zeigt Festnahme

30 Menschen wurden in Essen verletzt, darunter 8 Kinder und zwei davon schweben in Lebensgefahr. Nun spricht der Anwalt des mutmaßlichen Täters.

Mann Verdächtiger Symbolbild
© IMAGO/Daniel Scharinger

Das ist die Stadt Essen

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Am Samstagnachmittag (29. September) kam es zu einem Großeinsatz der Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte. Zwei zeitgleich stattfindende Brände im Essener Gebiet versetzten das Ruhrgebiet und ihre Anwohner in Angst und Schrecken.

Verantwortlich für die Brände soll ein 41-jähriger Syrer sein, der kurz darauf von der Polizei Essen festgenommen wurde. Doch was könnte das Motiv des Mannes gewesen sein, dessen Taten 31 Opfer forderten und zwei Kinder sogar in Lebensgefahr brachten? Nun sprechen Polizei und Anwalt.

+++ Essen: Wende nach Brandanschlägen – worum es dem 41-Jährigen wirklich ging ++

Essen: 41-Jähriger nach Brandstiftung und Macheten-Horror festgenommen

Nur dem Einsatz der Feuerwehrleute und den Rettungskräften sowie der Zivilcourage einiger Nachbarn ist es zu verdanken, dass am Samstagabend niemand bei den Bränden ums Leben kam. Vor Ort spielten sich dramatische Szenen ab (hier mehr dazu). Während die Rettungsaktionen noch liefen, raste der mutmaßliche Täter mit einem Transporter zunächst in das Schaufenster eines Gemüsegeschäftes. Danach setzte er seine Fahrt fort und stieg vor einem weiteren Geschäft auf der Katernberger Straße aus.

Videos auf Social Media zeigen den 41-Jährigen, wie er mit einem Messer und einer Machete in der Hand lauthals in den Laden stürmte und Drohungen aussprach. In einem Hinterhof konnten Polizei-Beamte den Mann festnehmen.


Dieses Video soll die Festnahme des 41-Jährigen zeigen:

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Nun fragt sich ganz Essen: Warum musste es zu so einer schlimmen Vorfall kommen?

Familienstreit soll Grund für die Tat sein

Oberbürgermeister Thomas Kufen sagte in einem Statement am Sonntagmorgen: „Die Taten haben sich offensichtlich gezielt gegen eine Familie gerichtet“. Am Sonntagmittag bestätigte die Polizei Essen in einer Pressemitteilung: „Erste Ermittlungen ergaben, dass das Motiv des 41-Jährigen war, dass seine Ehefrau sich von ihm getrennt hatte.“

Für die Taten habe er sich mit Brandbeschleuniger sowie Stichwaffen bewaffnet und sei gezielt zu Wohnungen und Ladenlokalen in Essen gefahren. Er habe es auf die Personen abgesehen, die seine Ehefrau unterstützen. Dann drang er gewaltsam in die Mehrfamilienhäuser und Geschäfte ein und legte mittels der mitgeführten Brandbeschleuniger vorsätzlich Brände.


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Seine schockierende Absicht sei es gewesen, „die Bewohner zu töten und die Häuser durch den Brand zu zerstören“. Zeugen beobachteten die Taten. Auch sein Rechtsverteidiger Volker Schröder gab gegenüber der „WAZ“ an, dass es sich um einen Ehestreit und psychische Probleme handle.

Ihm zufolge habe sich die Ehefrau schon vor drei Jahren von ihrem Mann getrennt – und der 41-Jährige habe angegeben, dass es ihm weniger um seine Frau, sondern mehr um die drei gemeinsamen Kinder gehe (6, 7, 15). „Ich habe den Eindruck, er leidet unter einem Verfolgungswahn“, so sein Anwalt. „Er sieht da offenbar eine Verschwörung zwischen Jugendamt, Familiengericht und seiner Familie.“ 

Noch am Sonntag (29. September)wird ein Haftbefehl unter anderem wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes gegen den 41-jährigen Syrer beantragt. Der mutmaßliche Brandstifter ist bereits wegen Bedrohung und Sachbeschädigung polizeilich aufgefallen. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.

Die Ermittlungen dauern an.