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Duisburg kassiert Klatsche für Highlight in der City – Kosten für Steuerzahler sind gewaltig

Die Stadt Duisburg hat ordentlich investiert. Doch war es DAS wirklich wert?

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Warum heißt Duisburgs Stadtteil Marxloh eigentlich Marxloh?

„#Duisburg ist echt“. Mit diesem Slogan versucht die Stadtmarketing-Agentur „Duisburg Kontor“ seit 2021, das marode Image der Stadt an Rhein und Ruhr aufzupolieren. Der sogenannte Selfiepoint erstrahlt seitdem in Übergröße vor dem Hauptbahnhof. Finden die jungen Leute gut, sagt die Stadt Duisburg.

Doch was wohl die Steuerzahler darüber denken? Denn die Anschaffung der paar blauen Buchstaben kostete die Stadt Duisburg ein halbes Vermögen. Und jedes Jahr verschlingt der Selfiepoint Tausende Euros, wie der Bund der Steuerzahler in der diesjährigen Ausgabe des „Schwarzbuchs“ kritisiert.

Duisburg: So viel blecht die Stadt für den Selfiepoint

Satte 100.000 Euro hat die Stadt allein für den Schriftzug auf den Tisch gelegt. Hinzu kamen nach Angaben des Duisburger Kontors weitere 11.280 Euro für eine mobile Powerstation zur netzunabhängigen Beleuchtung. Macht zusammen 111.280 Euro für die Anschaffung. Hinzu kommen die Folgekosten für Reinigung, Reparaturen und Co., die jährlich rund 3.000 Euro verschlingen.


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Und dann wären da noch die Standortwechsel des Selfiepoints, die zwei- bis viermal pro Jahr stattfinden. Dabei werden jedes Mal satte 3.500 Euro fällig. Ein teurer Spaß für eine Stadt mit einem klammen Haushalt wie Duisburg. Der „Duisburg Kontor“ sieht die Ausgaben jedoch als verhältnismäßig. Schließlich passieren täglich etwa 40.000 Menschen den Duisburger Hauptbahnhof. Tausende Menschen hätten den Schriftzug bereits via Instagram und Facebook geteilt.

Alex Klomparend (links im Bild) verteidigt den Duisburger Schriftzug. (Archivbild) Foto: Ant Palmer / FUNKE Foto Services

Und während der Kanu-WM sei der Werbeslogan auch ständig im TV zu sehen gewesen. „Das ist quasi Bandenwerbung für uns“, rechtfertigt Kontor-Sprecher Alexander Klomparend gegenüber der „Rheinischen Post“.

Auch Bochum blecht für Selfiepoint

Duisburg ist übrigens nicht die einzige Stadt, die sich einen Selfiepoint leistet. Auch Bochum ließ sich seinen Schriftzug vor dem Rathaus 100.000 Euro kosten und kassierte dafür reichlich Häme (mehr dazu hier).


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Dass es auch günstiger für den Steuerzahler geht, zeigte die Stadt Bonn. Die ehemalige Bundeshauptstadt bezuschusste einen Selfiepoint eines Handels- und Gastronomie-Verbands mit „nur“ 28.000 Euro. In Köln wurde eine ähnliche Skulptur sogar komplett vom Festkomitee Kölner Karneval getragen.