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Duisburg: Er richtete ein Blutbad im John-Reed-Fitnessstudio an – Täter vor Gericht

Dieser abscheuliche Vorfall aus Duisburg lässt einen fassungslos zurück: Ein Mann richtete im Fitnessstudio ein Blutbad an! Jetzt steht er vor Gericht.

© dpa

Verbrechen in NRW: So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Laut der Polizei-Kriminalstatistik ist die Kriminalität in NRW 2022 leicht angestiegen. In den vergangenen sechs Jahren war sie noch stetig gesunken. Mit knapp 1,37 Millionen Delikten gab es einen Anstieg um 13,7 Prozent zum Vorjahr.

Diese schreckliche Tat schockierte nicht nur Duisburg – sie schockierte das ganze Land! Ein mutmaßlicher Islamist stach im John-Reed-Fitnessstudio auf mehrere Männer ein, verletzte sie teils lebensgefährlich. Tage zuvor erstach der 27-Jährige einen unschuldigen Mann in der Duisburger Altstadt. Jetzt muss sich der Syrer für seine bestialischen Gräueltaten vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten.

Tagelang dachte niemand an islamistischen Terror – nicht, als am 9. April 2023 in der Altstadt von Duisburg ein 35-jähriger Partygast auf offener Straße mit fast 30 Messerstichen niedergemetzelt wurde – auch nicht, als ein Mann neun Tage später mit einem Messer in dem Duisburger Fitnessstudio John-Reed wütete und ein schreckliches Blutbad anrichtete. Vier Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt. Laut der Anklage ist der Täter Anhänger des terroristischen „Islamischen Staats“, wollte Ungläubige töten.

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Zeugen erkannten mutmaßlichen Täter auf Überwachungskamera

Erst als Zeugen auf den Bildern aus Überwachungskameras ihren eigentlich ruhigen Nachbarn erkannten, eine Spezialeinheit den Syrer festnahm und Ermittler seine Wohnung durchsuchten, wurde klar, welches Motiv hinter dem sinnlosen Blutrausch wirklich steckte.

Jetzt ist sich die Bundesanwaltschaft sicher: Der inzwischen 27 Jahre alte mutmaßliche Angreifer ist Anhänger der Terrororganisation „Islamischer Staat“! Es ging ihm darum, so viele Ungläubige wie möglich zu ermorden. Am Montag (23. Oktober) muss er sich im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts verantworten – wegen Mordes und dreifachen Mordversuchs. DER WESTEN ist vor Ort.

Täter kam 2016 nach Deutschland

Der Verteidiger des Messer-Mörders wollte sich auf Anfrage vor dem Prozess bisher nicht äußern, wie es von der Deutschen Presseagentur heißt. Auch sein Mandat schweigt gegenüber den Ermittlern und dem Haftrichter. Eindeutige Beweisen, dass der Angeklagte tatsächlich zur IS gehört, konnten die Ermittler nicht finden. Die Vermutung: Es könnte sich bei ihm um einen „einsamen Wolf“ handeln, der sich auf eigene Faust radikalisierte.

Im Umkleide- und Duschbereich des John-Reeds-Fitnessstudios in Duisburg soll der Syrer am 18. April diesen Jahres nacheinander drei Studiobesuchern teilweise mehrfach mit einem Messer in den Oberkörper gestochen haben. Ein Helfer wurde zweimal am Oberschenkel getroffen. Der mutmaßliche Täter kam 2016 nach Deutschland, stellte einen Asylantrag und erhielt eine Aufenthaltserlaubnis.

DNA-Spur brachte beide Fälle zusammen

Eine Mordkommission fahndete mit Bildern aus den Überwachungskameras nach dem mutmaßlichen Täter. Ein paar Tage nach der Blutorgie im Fitnessstudio hatte die Öffentlichkeitsfahndung Erfolg: Zeugen erkannten den Mann und führten die Ermittler zu seiner Wohnung. Es folgte ein SEK-Einsatz und eine Festnahme in einem Haus. Aber erst die Auswertung des Handys und von Chat-Protokollen des Syrers erbrachten Hinweise auf eine islamistische Motivation.


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Die Spurenanalyse brachte dann auch die Fitnessstudio-Attacke mit dem Mord in der Duisburger Altstadt zusammen. Durch eine DNA-Spur an einem Schuh geriet der Syrer zusätzlich als mutmaßlicher Mörder des 35-jährigen Partygastes unter Verdacht. An dem Schuh des Angeklagten wurden sowohl DNA-Spuren des getöteten 35-Jährigen, als auch von einem der Opfer aus dem Fitnessstudio gefunden. (mit dpa)