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Duisburg: Schwere Vorwürfe gegen Ausländerbehörde – „Ist sich die Stadt der Konsequenzen nicht bewusst?“

Ein Mann wendet sich mit harten Vorwürfen gegen die Ausländerbehörde in Duisburg an DER WESTEN. Es soll endlich Bewegung reinkommen.

Aussetzung der Abschiebung (Duldung)
© Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Die Flucht von Ahmad Kailash aus Syrien ins Ruhrgebiet

Ahmad Kailash flüchtete 2014 von Syrien nach Deutschland. Seine neue Heimat ist das Ruhrgebiet. Der Flüchtling arbeitet mittlerweile bei Lueg in Mülheim und steht kurz vor seinem Abschluss als KFZ-Mechatroniker.

Unglaublich, was da bei der Ausländerbehörde in Duisburg abgeht, beschwert sich ein Bürger der Stadt. Kein Durchkommen, kein Termin vereinbaren, kein gar nix.

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Wieso ist das so, will er von der Stadt wissen? Und wieso wird hier nichts unternommen beziehungsweise wieso ändert sich nichts? In seiner Verzweiflung hat er sich nun auch an DER WESTEN gewendet.

Duisburg: Missstand bei der Ausländerbehörde

Bei der städtischen Ausländerbehörde sei nichts zu holen, beschwert sich ein privater Vermieter bei der Stadt. Schon seit Monaten gäbe es kaum Termine für Studierende aus dem Ausland oder es würde Monate dauern, einen zu bekommen. Stand jetzt gibt es für Juni beispielsweise keinen einzigen Termin bei der Ausländerbehörde für Anträge auf Erteilung oder Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis zum Studium oder zur Arbeitsplatzsuche. Und weiter als Juni kann man im Voraus online auch keinen Termin auswählen.


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Mit diesem Anliegen wendet sich der Mann, der privat WG-Zimmer an ausländische Studierende vermiete, bereits Ende 2022 an den Oberbürgermeister Sören Link und nun auch an DER WESTEN. Nichts habe sich in der Zwischenzeit geändert, so der Vermieter. „Die Konsequenz daraus ist, dass Duisburg massiv an Attraktivität für ausländische Studierende verloren hat und weiter verliert.“

In anderen Städten könnten Studierende innerhalb weniger Tage einen Termin erhalten. „Hat die Stadt Duisburg kein Interesse an ausländischen Studierenden? Ist sich die Stadt Duisburg der Konsequenzen nicht bewusst?“

Stadt reagiert

Der Nachteil für Duisburg sei ebenso kritisch wie der für die hier Studierenden, die ewig auf eine Aufenthaltserlaubnis warten müssten und sich dann lieber in Mülheim und Umgebung umsehen würden. Dieser Situation sei der Stadt längst bekannt, heißt es auf DER WESTEN-Nachfrage. Und nicht nur Studierende seien davon betroffen. „Betroffen sind grundsätzlich alle Personen, die sich mit einem Anliegen an die Ausländerbehörden wenden.“

Deshalb hat die Stadt bereits Anfang des Jahres Maßnahmen zur Verbesserung dieser Situation veranlasst. Kapazitäten sollen erhöht, Vorgänge beschleunigt werden. Die Arbeitslast hatte in den vergangenen Monaten „stark zugenommen“, erklärt das Amt für Kommunikation – vor allem aufgrund der Flüchtlingssituation in der Ukraine und Syrien. Zudem fehle es an Personal. An der Besetzung arbeite die Stadt allerdings mit Hochdruck. Vorübergehend soll auch der Bürgerservice in den jeweiligen Bezirksämtern mit ins Boot geholt werden. Berechtigte können dann auch dort einen Termin buchen.


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„Die aktuelle Situation in unseren Ausländerbehörden entspricht nicht unseren eigenen Ansprüchen eines Service für die Bürgerinnen und Bürger“, gibt Ordnungsdezernent Michael Rüscher zu. „Wir arbeiten intensiv daran, die Wartezeiten zu verringern und sind zuversichtlich, dass wir mit den eingeleiteten Maßnahmen die herausfordernde Situation für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger abmildern werden.“ Hier müssten sich diese jedoch noch ein wenig in Geduld üben.