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Zoo Dortmund nimmt Abschied von besonderen Bewohnern – „In der Natur schon ausgerottet“

Der Zoo Dortmund hat im Rahmen eines Artenschutzprogramms Abschied von einigen seiner Tiere genommen. Wo sie jetzt gelandet sind.

© imago/biky

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Die Nachzucht gefährdeter Tierarten gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Tierparks in Deutschland. Im Zoo Dortmund wird sogar eine Art erhalten, die „in der Natur schon ausgerottet ist“, vermeldet der Tierpark bei Facebook.

Und daran lässt der Zoo Dortmund nun auch andere Tierparks teilhaben. So sind Exemplare des seltenen Tieres jetzt im Zoo Karlsruhe und im Zoo Leipzig gelandet. Tierfreunde sind begeistert.

Zoo Dortmund schickt seltene Tiere auf Reisen

Sie haben gemeinhin nicht den besten Ruf: Schaben gelten bei vielen Menschen als lästige Schädlinge. Zumindest, wenn sich die Insekten in den heimischen vier Wänden aufhalten. Doch im Zoo sieht die Welt dann schon ganz anders aus. Vor allem, wenn es sich um so seltene und zugleich erstaunlich ansehnliche Vertreter handelt.


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Denn die Simandoa-Höhlenschabe besticht im Gegensatz zu den meisten anderen Schaben mit einem großen Farbspektrum und schönen klaren Konturen. „Sieht aus wie eine Kreuzung aus Wespe und Schabe“, bemerkt ein Zoo-Dortmund-Fan. Ein anderer Tierfreund findet: „Sieht richtig toll aus.“

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Warum die Art ausgerottet ist

Wissenschaftler gehen davon aus, dass es nur wenige Exemplare der Schabe in der freien Wildbahn gegeben hatte. „Die Simandoa-Höhlenschabe kam vermutlich in nur einer von Nil-Flughunden bewohnten Höhle in Simandou vor, einer Hügelkette im Südosten von Guinea im westlichen Afrika, wo das Insekt in einer Tiefe von etwa fünf bis 30 Zentimetern im Guano lebte, welches durch die Einwirkung von Exkrementen von Fledertieren und anderer Tiere auf kalkreiche Böden entsteht“, erklärt der Zoo Dortmund.


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Erst im Jahr 2004 sei die Schabe erstmals wissenschaftlich beschrieben worden. Kurz danach sei ihr Lebensraum durch den Abbau von Bauxit (ein Aluminium-Erz) zerstört worden. „Aus Artenschutzperspektive erwies es sich jedoch als Glücksfall, dass die Wissenschaftler, die die Art beschrieben hatten, einige lebende Exemplare an die Universität in Harvard in Boston in den USA mitgenommen hatten. So konnte die Höhlenschabe in Menschenobhut gezüchtet werden.“ Während die Simandoa-Höhlenschabe in der Natur ausstarb, leben manche Artgenossen nun in den Zoos dieser Welt weiter. Sie stellen nach Angaben von Wissenschaftlern eine eigene Gattung dar, weil sie mit keiner bekannten Schaben-Art verwandt seien.