Es ist nicht mal eine Woche her, seit die Terrororganisation Hamas tausende Raketen auf Israel abfeuerte und hunderte Menschen tötete. Auch für Deutschland ist die Lage im Nahen Osten mittlerweile zu einer nervlichen Zerreißprobe geworden, sitzen auch viele Deutsche derzeit noch immer im Terrorgebiet fest.
„Belastend“, so beschreibt auch Michael Kamps, der Chef des Dortmunder Reiseveranstalters „Viator Reisen“, jetzt die Situation. Auch er organisierte Reisen für einige deutsche Reisegruppen, die von jetzt auf gleich in Israel festsaßen. Für den Dortmunder eine Ausnahmesituation, die einer schnellen Lösung bedurfte.
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Dortmunder Reiseveranstalter erhebt schwere Vorwürfe
Eine Reisegruppe des Veranstalters aus dem Ruhrgebiet mit 33 Personen hätte sich am Samstag (7. Oktober) zum Zeitpunkt des Angriffs in Jerusalem befunden, eine zweite mit 21 Personen in der israelischen Wüste. Inmitten des Terrorgebiets ging für sie plötzlich das Bangen los. Rückflüge nach Deutschland, die für Montag (9. Oktober) und Mittwoch (11. Oktober) geplant waren, seien kurzerhand von der Lufthansa gestrichen worden. „Es war nervenaufreibend“, erinnert sich Kramps jetzt im Gespräch mit den „Ruhrnachrichten“.
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Für den Dortmunder war die Reaktion der Lufthansa unverständlich. „Warum braucht die Lufthansa so lange, um die Menschen außer Landes zu bringen?“ Der Reiseveranstalter sah Handlungsbedarf und richtete umgehend einen Krisenstab zur Rettung der deutschen Touristen ein – und das trotz ungewisser Faktoren. Denn wer für die Mehrkosten für die außerplanmäßige Rückreise am Ende aufkommen muss, ist nach wie vor ungewiss.
Zahlreiche weitere Absagen werden folgen
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch konnten die deutschen Urlauber nach Deutschland zurückreisen, nachdem sie per Reisebus zum Grenzübergang nach Jordanien gereist waren. Von Jordanien ging es dann über Dubai an die deutschen Flughäfen nach Frankfurt beziehungsweise Düsseldorf. Mittlerweile sollen sie wohlbehalten in Deutschland angekommen sein.
Noch mehr Nachrichten:
Doch für den Dortmunder Reiseveranstalter sei der Spuk damit noch nicht vorbei. Denn auch weitere Reisen, die jetzt nach Israel gehen sollten, müssen kurzfristig abgesagt werden. Gegenüber den „Ruhrnachrichten“ erklärt Michael Kamps, dass jede Reise, die wegen der Situation in Israel nun ausfallen müsse, ein wirtschaftlicher Verlust sei. Dieser Preis muss aber wohl erst mal gezahlt werden, um das Leben zahlreicher Deutscher zu retten, die noch immer in Israel ausharren müssen. Wie das Auswärtige Amt am Dienstag mitteilte, seien die ersten Evakuierungsflüge mit der Lufthansa bereits für Donnerstag (12. Oktober) geplant.