Wende im Fall des erschossenen Flüchtlings Mouhamed D. aus Dortmund!
Bislang hat es die Vermutung gegeben, dass der 16-jährige Senegalese zum Zeitpunkt des tödlichen Polizei-Einsatzes am 8. August zum Beispiel wegen Drogeneinflusses trotz Taser-Beschusses weiter vorwärts bewegt haben könnte.
Jetzt aber kommt raus: Mouhamed D. hatte weder Drogen noch Alkohol im Blut!
Erschossener Jugendlicher ohne Alkohol und Drogen im Blut
Das habe laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) das toxikologische Gutachten ergeben und beruft sich dabei auf Justizkreise. Nach früheren Angaben war der Jugendliche, der ein Messer in der Hand gehalten hatte, von Polizisten zunächst mit Pfefferspray besprüht, danach noch zwei Mal mit einem Elektroschock-Gerät beschossen worden.
Ein früherer Bericht an den Landtag in NRW hatte dabei skizziert, dass der zweite Schuss Mouhamed D. getroffen habe: Eine Elektrode habe ihn am Unterbauch, eine weitere am Glied getroffen. Das habe den Jugendlichen nicht gelähmt, aber wahrscheinlich Schmerzen bereitet.
Bittere Randnotiz in Lagebericht an Reul
Inzwischen gehen die Ermittler nach dpa-Informationen davon aus, dass er sich vor Schmerz mindestens gekrümmt haben muss, da er eben nicht durch Drogen oder Alkohol betäubt gewesen sei. Sein Verhalten nach den Taser-Schüssen ist wichtig, da er danach von einem Polizisten mit einer Maschinenpistole erschossen wurde.
Noch ist unklar, ob das nötig war. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) hatten bereits Zweifel angemeldet. Am Mittwoch (26. Oktober) wird der Fall sowohl im Rechts- als auch im Gesundheitsausschuss des Landtags behandelt.
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Zudem gibt es im aktuellen Bericht für den Innenausschuss eine bittere Randnotiz: Demnach ist Minister Reul schon eine Stunde nach den Schüssen informiert worden. In der Lageerstmeldung ans Ministerium hieß es: „Nach aktuellem Stand besteht keine Lebensgefahr.“ Bekanntlich ist Mouhamed D. kurz darauf in einem Krankenhaus gestorben. (mit dpa)