Bei einem nächtlichen Streit vor einer Bar in der Nordstadt am 2. Juli 2022 gerieten zwei Männer aneinander. Bei dem hitzigen Wortgefecht zückte einer der beiden Kontrahenten plötzlich eine Klinge – und stach dem anderen tief in die Brust.
Das Opfer kämpfte um sein Leben. Jetzt saßen sich beim Prozessauftakt am Dienstag (31. Januar) beide im Landgericht Dortmund gegenüber.
Dortmund: 27-Jähriger rammt Mann Messer in die Brust
Der 27-jährige Arion L. muss sich wegen versuchten Totschlags vor Gericht verantworten. Er und das spätere Opfer hatten sich vor der Bar „Leopoldschänke“ in der Innenstadt-Nord gestritten. Gegen 3.20 Uhr eskalierte die Situation, als der Täter laut Anklage plötzlich und ohne Vorwarnung ein Messer zückte. Mit der sieben Zentimeter langen Klinge ging er auf das Opfer los, stach ihm damit in die linke Brust.
Er hinterließ eine drei Zentimeter tiefe Wunde im Brustkorb, verursachte damit einen sogenannten Hämatopneumothorax: Blut sammelte sich im Brustkorb des Mannes an, gleichzeitig strömte Luft hinein – Lebensgefahr!
Angeklagter versucht Richter hinters Licht zu führen
Seitdem ist Arion L. in U-Haft, sitzt in der JVA Dortmund. Zum Prozessauftakt sorgte der Kosovare gleich für Wirbel. Denn statt zu bestätigen, dass er ohne festen Wohnsitz ist, gab er über seinen Dolmetscher an, in Frankfurt zu wohnen! Laut dem Richter und L.s Angaben bei der Polizeivernehmung habe er aber keine Wohnung.
Der Richter erbost: „Da passt was nicht zusammen!“ Am Ende stimmte Arion L. kleinlaut der Aktenlage zu – ohne festen Wohnsitz, keinen amtlichen Eintrag beim Einwohnermeldeamt! Nach seiner anfänglichen Mitteilungsbereitschaft blieb der Angeklagte dann aber stumm, als es um seine Aussage zum Tatvorwurf ging.
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Er wolle Stellung dazu nehmen, dass ihm versuchter Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzungen vorgeworfen werde – aber nicht direkt zum Prozessauftakt. Laut Staatsanwalt habe er den Tod des Opfers billigend in Kauf genommen. Der 27-Jährige blickt starr und herausfordernd drein. Der Prozess wird am 17. Februar fortgesetzt.