Am 22. April fand die Polizei Dortmund mitten in der Nacht den Leichnam eines 24-jährigen Mannes in einem Mehrfamilienhaus. In Dortmund-Hörde ereignete sich die brutale Tat, der Täter flüchtete anschließend (DER WESTEN berichtete).
Nun gibt es laut „WAZ“ neue Details zum Tötungsdelikt in Dortmund. Ein 40-jähriger Mann steht im Verdacht, die grausame Tat begangen zu haben. Ausgerechnet Blutreste am Tatort sollen den entscheidenden Hinweis geliefert haben.
Dortmund: Mit letzter Kraft – Opfer zerrt sich durchs Treppenhaus
Dem bisher vorliegenden gemeinsamen Bericht der Polizei und der Staatsanwaltschaft Dortmund konnten nicht viele Einzelheiten entnommen werden. Wie die „Bild“ nun jedoch schreibt, spielte sich in dem Mehrfamilienhaus ein wahres Blutbad ab. Das Opfer soll sich mit mehreren Stichverletzungen und blutüberströmt durch das Treppenhaus geschleppt haben.
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Bei einem Nachbarn in der dritten Etage habe der Schwerverletzte dann wohl in der Hoffnung auf Hilfe verzweifelt geklopft. Der Mieter habe aber durch den Türspion nur das ganze Blut im Treppenhaus gesehen und aus Angst nicht aufgemacht. Stattdessen wählte er die Nummer der Polizei und die Beamten trafen kurze Zeit später auch ein – doch da kam schon jede Hilfe zu spät.
Nach Angaben der Zeitung sei der 24-Jährige zu diesem Zeitpunkt schon leblos gewesen. Neben einem Müllsack vor der Wohnungstür sei er verblutet, während der Angreifer längst weg war. Der Täter ist weiterhin auf der Flucht, wie Staatsanwältin Maribel Andersson gegenüber „Bild“ bestätigte. Doch offenbar hat dieser in seiner Hektik Spuren hinterlassen.
Spur führt Polizei ins Sauerland
Nachbarn und Bekannte seien bereits befragt worden, sein Onkel sowie andere Verwandte können sich nicht vorstellen, wer ein Motiv gehabt haben könnte. Der Syrer sei aus seiner Heimatstadt Rakka vor der IS-Herrschaft geflohen, habe seit 2015 in Deutschland gelebt die Sprache schnell gelernt, zuletzt als Kellner gearbeitet. Familie und Freunde wollen endlich wissen, wer den jungen Mann getötet hat.
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Nun soll es der Polizei laut Informationen der „WAZ“ tatsächlich gelungen sein, einen 40-jährigen Tatverdächtigen festzunehmen. Am Montag (15. Mai) soll der Mann im Sauerland festgenommen worden sein. Beim Zugriff habe der mutmaßliche Täter keinen Widerstand geleistet. Dennoch bestreite er den Vorwurf bislang. Am Dienstag (16. Mai) hat ein Richter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft gegen den 40-Jährigen wegen des Verdachts auf Totschlag angeordnet.
Von der Tatwaffe fehlt weiterhin jede Spur
Auf die Spur des 40-Jährigen sollen die Behörden durch „blutsuspekte Anhaftungen“ gekommen sein, die im Treppenhaus des Tatortes gefunden worden. Bei den Spuren soll es es sich um Blutreste des Tatverdächtigen gehandelt haben. Ein DNA-Abgleich habe einen Treffer ergeben.
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Von der Tatwaffe fehlt weiterhin jede Spur. Es soll sich um ein spitzes Werkzeug gehandelt haben. Offen sei auch nach wie vor das Verhältnis, in dem das Opfer und der Tatverdächtige zueinander gestanden haben. „Die Ermittlungen laufen weiter“, sagte eine Dortmunder Staatsanwältin am Mittwoch (17. Mai).
Die Polizei hofft weiterhin auf noch mehr Zeugenaussagen, um den Täter endlich zu schnappen. Dieser wird auf 40 bis 45 Jahre geschätzt mit einer Körpergröße von etwa 180 bis 185 cm. An graue Haare sowie einen stabilen Körperbau erinnerten sich Zeugen auch noch. Am Tattag soll er eine graue Jacke mit langen Ärmeln und eine dunkle Hose getragen haben. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Dortmund unter der Nummer 0231/ 1327441 entgegen.