Der Hauptfriedhof in Dortmund gehört zu den drittgrößten in ganz Deutschland, bietet daher eigentlich besonders viel Platz für Einkehr, Ruhe und angemessene Trauer. Doch die Fläche wird auch für andere Zwecke entfremdet – und das auf respektlose Weise.
Vandalismus auf Dortmunder Friedhof
Der Friedhof in Dortmund bietet neben der Grabesfläche auch einen Spielplatz und einige Parkelemente. Viele Anwohner schätzen den Ort daher nicht nur zum Trauern, sondern auch zum Einkehren.
Doch immer wieder wird die Idylle gestört, wie die „Ruhrnachrichten“ berichten. So hinterlassen viele Menschen einfach ihren Müll auf der Anlage, auch mutwillige Zerstörung kommt vor.
„Manchmal wird man nachts durch Silvester-Böller wach. Letztens auch wieder. Als ich kurz danach Blumenkübel gesehen habe, die teils umgeworfen und teils ins Wasser geschmissen wurden, habe ich gedacht, jetzt reicht es aber mal“, schildert Andreas Wittenberg, der gerne mit seinem Hund über den Friedhof spaziert – und das seit 25 Jahren.
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Deshalb meint der Anwohner auch zu wissen, dass der Vandalismus immer mehr zunehme. „Wodkaflaschen liegen auf dem Weg, Bäume und Bänke werden zerstört und letztens wurde erst eine Mülltonne abgefackelt, dass kaum noch was übrig blieb außer geschmolzenes Plastik.“
Friedhof Dortmund: „Hirnlose Zerstörung“
Der Müll würde zwar immer schnell weg geräumt, aber: „Mein Problem ist diese hirnlose Zerstörung“, so Wittenberg. Auf dem Spielplatz des Friedhofs gehe es manchmal noch schlimmer zu – dort räumte der Anwohner schon Glasflaschen und Kondome weg.
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Dem Team des Friedhofs Dortmund ist die Situation bewusst. „Der Hauptfriedhof mit 112 Hektar ist riesig. Es ist nicht möglich, diese große Fläche Nacht für Nacht vollständig zu kontrollieren“, erklärt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann dazu. Als Gegenmaßnahme habe man dem Wachdienst zusätzliche Kräfte aus dem Ordnungsamt zur Seite gestellt, zwei Mitarbeiter besetzen den 24-Stunden-Notdienst und Vandalen werden der Polizei übergeben.
Zudem arbeite man weiterhin daran, „den Hauptfriedhof als intakten Rückzugsort“ zu erhalten, versichert Schürmann gegenüber den „Ruhrnachrichten“.