Riesen-Posse um ein Schwimmbad in Bochum! Ein Streit zwischen Anwohnern und Stadt droht zu eskalieren. Das Freizeitbad in Höntrop ist seit Jahren geschlossen. Ursprünglich sollte „nur“ ein neues Freibad gebaut werden. Doch seit zehn Jahren herrscht Stillstand, es passiert einfach nichts.
Jetzt laufen die Anwohner Sturm, und das vor der bald beginnenden Freibadsaison und besserem Wetter. Sie sind wütend, dass sich nichts in Bochum-Höntrop tut. Eine Petition soll die Wende bringen – doch noch immer zeigen sich Stadt und Schwimmbad-Betreiber nicht gesprächsbereit!
Bochum: Riesen-Posse um Schwimmbad-Abriss!
Für Stefan Wolf (67) ein Unding. Er ist Vorsitzender des Vereins „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop“ und will mit Unterschriften dafür sorgen, dass der Stillstand ein Ende findet.
Er erzählt gegenüber DER WESTEN: „Das Freibad ist abgerissen, seit acht Jahren sollte eigentlich ein neues gebaut werden. Dazu kommt noch, dass der ikonische Sprungturm abgerissen werden soll. Dagegen wehren wir uns!“ Der Sprungturm sei mehr als nur zum Spaß da. Er sei ein Identifikationsbau, für den viele Schwimmer extra nach Höntrop kommen würden.
Wolf wütend: „Der Stadtrat lässt nicht mit sich reden. Wir wollen zumindest den Sprungturm retten. Ich verstehe nicht, wieso die Stadt so was abreißen will!“ Tatsächlich hat eine entsprechende Petition auf change.org schon über 10.500 Unterstützer gefunden. Der Stadt wird sich mit dem Fall noch mal befassen müssen, so Wolf: „Wir haben eine der größten regionalen Petitionen mit Leben gefüllt. Das Freibad im Südpark mit dem Wald drumherum und dem großen Spielplatz hätte die beste Lage in ganz Bochum. Die Stadt verschenkt so ein Pfund.“
„Wollen auch zwischen Urnengängen gehört werden“
Sein Verein fordert die Erhaltung des Sprungturms, der in das neue Schwimmbad integriert werden soll. „Wir wollen auch zwischen den Urnengängen als Bürger gehört werden“, versichert Wolf weiter.
Gegenüber DER WESTEN verweist die Stadt auf den Betreiber „Wasserwelten Bochum“. Ein „Wasserwelten“-Sprecher sagt: „Wir halten am Neubau des Garten-Hallenbades in Höntrop fest. Zurzeit ist jedoch der Ausgang einer Klage eines Anwohners gegen die Stadt in Bezug auf den Hallenbadneubau abzuwarten.“
Dass das Freibad abgerissen werden muss, hätte eine Begehung des Geländes 2023 gezeigt. Der Sprecher: „Die Außenbecken befanden sich in einem sehr schlechten Zustand. Die Badewassertechnik ist nicht mehr vorhanden. Dies gilt auch für das Wasserbecken des Sprungturms. Der ausschließliche Betrieb eines Sprungbeckens im Außenbereich ist betrieblich nicht sinnvoll. Der Badebetrieb würde sich für uns wirtschaftlich negativ darstellen.“
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Die Integration des Sprungturms sei für den Neubau nicht vorgesehen. Man wolle den Außenbereich als „attraktiven Liege- und Aufenthaltsbereich“ gestalten. Es bleibt abzuwarten, wie diese Posse endet – und ob die Anwohner letztlich wirklich klein beigeben …