Sport und Politik sollte man trennen, sagen die einen – für die anderen ist beides unweigerlich miteinander verbunden. Wimbledon 2023 zeigt einmal mehr, dass eine Trennung nicht möglich ist, vor allem wenn besondere Umstände den Sport begleiten.
So war es auch beim Achtelfinale von Elina Switolina und Victoria Azarenka. Eine Ukrainerin (Switolina) trifft auf eine Akteurin aus Weißrussland (Azarenka), also dem Land, das Russland bei der Invasion der Ukraine unterstützt. Das sorgte bei Wimbledon 2023 für Wirbel.
Wimbledon 2023: Geste sorgt für Diskussion
In drei Sätzen Rang Switolina ihre Konkurrentin auf dem heiligen Rasen nieder. Was danach passierte blieb allerdings mehr im Kopf. Nach dem Match verzichteten beide Akteurinnen auf den obligatorischen Handschlag am Netz. Darauf hatten sich beide wohl schon vor der Partie geeinigt – allerdings ohne, dass es viele Zuschauer mitbekamen.
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Hintergrund: Die Ukrainerin Switolina lehnt es angesichts des Krieges in ihrer Heimat ab, russischen und belarussischen Sportlerinnen, die Hand zu reichen. Für die Zuschauer bei Wimbledon 2023 sah dadurch Azarenka wie der Bösewicht aus und wurde mit Pfiffen bedacht. Dann sorgte sie mit einer rätselhaften Geste für weiteres Aufsehen.
Reaktion auf Pfiffe
Während des Achtelfinals buhten die Zuschauer Azarenka immer wieder aus. Nach ihrer Niederlage verließ sie den Platz mit beiden Handgelenken zu einem Kreuz verschränkt. Damit sorgte sie bei vielen Fans für Verwunderung – wie soll man diese Geste, mit der beispielsweise schon gegen Unterdrückung demonstriert wurde – nun deuten?
Die 33-Jährige klärte darüber nicht auf. Sie habe keine Ahnung, was sie da gemacht habe und könne die Geste auch nicht wiederholen erklärte sie. Alles also eine spontane Reaktion auf die Pfiffe?
„Was kann ich über die Fans sagen? Da gibt es nichts zu sagen“, sagte sie zudem angesichts Switolinas Weigerung zum Handshake. „Was hätte ich tun sollen? Bleiben und abwarten?“
Wimbledon 2023: Klare Forderung
Ähnlich sah es auch Switolina, die ihre Gegnerin in Schutz nahm und stattdessen die Veranstalter zur Verantwortung zog. Diese, so die Ukrainerin, sollten ein Statement veröffentlichen, in dem alle Fans über den Sachverhalt aufgeklärt werden.
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So wüssten alle Bescheid und Pfiffe so wie Gegenreaktion wären bei Wimbledon 2023 ausgeblieben. „Vielleicht ist es einigen Leuten nicht klar. Einige Leute scheinen nicht zu wissen, was los ist“, so Switolina. Es wäre daher der „richtige Weg“, würde die Turnierleitung für Klarheit sorgen.