Bei der Bundesliga-Rechtevergabe überschlagen sich die Ereignisse! Im Poker um die Übertragungsrechte ist ein riesiger Zoff ausgebrochen. Die Protagonisten: Sky, DAZN und die DFL.
Im Kampf um das größte und wichtigste Live-Paket kam es jetzt zu einem Eklat. Offenbar bekam Sky den Zuschlag, obwohl DAZN das bessere Angebot abgab. Nun erhebt der Streamingdienst schwere Vorwürfe. Die DFL reagierte sofort und stoppte die Bundesliga-Rechtevergabe.
Sky vs. DAZN: DFL stoppt Bundesliga-Rechtevergabe
Monatelang wurde sich vorbereitet, nun sollte es ganz schnell gehen. Innerhalb von zehn Tagen sollten alle 15 Pakete der Bundesliga-Rechte für 2025 bis 2029 vergeben werden. Doch der Poker begann mit einem Knall – und ist vorerst gestoppt.
+++ Sky, DAZN & Co.: Knall-Start im Rechte-Poker! Eine drastische Veränderung steht schon fest +++
Was ist passiert? Zum Start wurde am Montag gleich das größte und wichtigste Paket vergeben. Paket B beinhaltet alle Einzelspiele am Samstagnachmittag und alle Freitagsspiele – insgesamt 196 Partien. Wie die „Bild“ berichtet, kämpften Sky und DAZN darum. Das beste Angebot gab DAZN ab, den Zuschlag erhielt dennoch Sky. Der Streamingdienst schäumt vor Wut und schickte sofort einen Brandbrief an das DFL-Präsidium und alle 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga.
DAZN mit Brandbrief an DFL und Bundesliga-Klubs
Der Inhalt: heftige Vorwürfe. „Wir möchten unsere tiefe Enttäuschung und größte Bestürzung darüber zum Ausdruck bringen, dass (…) unser Angebot abgelehnt wurde, obwohl DAZN das finanziell attraktivste und überzeugendste Angebot für das Rechtepaket B unterbreitet hat“, heißt es darin. Die Nichtberücksichtigung des besten Angebots würde „gegen deutsches und europäisches Kartellrecht verstoßen“.
Laut DAZN habe die DFL „das Rechtepaket B in unzulässigerweise Weise an den von ihr bevorzugten Bieter vergeben“. Der Knackpunkt: eine fehlende Bankgarantie. Der Streamingdienst habe bereits vor Beginn der Ausschreibung erklärt, statt einer solchen Garantie eine „harte Patronatserklärung“ abzugeben. „Trotz dieser zuvor akzeptierten Position verlangten Sie am Montag, den 15. April 2024, mitten im Ausschreibungsverfahren, innerhalb von 24 Stunden eine ganz konkrete Bankgarantie von DAZN – eine unmögliche Aufgabe.“
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Stattdessen ging das Paket an Sky. Es folgte der Wutbrief, zudem schaltete DAZN das Kartellamt ein. Die DFL reagierte bereits, hat die Vergabe der Bundesliga-Rechte vorerst gestoppt, wies die Vorwürfe aber als „unzutreffend und haltlos“ zurück. Laut Ausschreibungs-Statuten bekommt ein Bieter sofort den Zuschlag für ein Paket, wenn er die Mindestvoraussetzungen erfüllt und das Angebot mindestens 20 Prozent höher ist als alle anderen. Ob das hier der Fall war, ist unklar. Wann die Vergabe weitergeht, ebenfalls.