Sergio Perez fliegt im Qualifying ab, sein Wagen wird mit dem Kran von der Strecke gehoben, die Fotografen schnellen herbei und schießen unzählige Fotos vom Unterboden. Fotos, die in der Formel 1 heiß begehrt sind, denn sie werden für legale „Spionage“ genutzt.
Mercedes-Technikchef James Allison hat nach dem Monaco-GP keinen Hehl daraus gemacht, dass man sich die Fotos des Red Bulls ganz genau anschauen will. Diese Art von „Spionage“ ist in der Formel 1 mittlerweile gang und gäbe.
Formel 1: Mercedes gibt „Spionage“ zu
Bei Red Bull hatte man angesichts der Szene schon befürchtet, dass die Konkurrenz ganz genau hinschauen wird. Wenige Tage später kam die Bestätigung. Fast ein wenig stolz bestätigte Allison im Youtube-Debriefing von Mercedes: „Ja, wir haben ein schönes Paket von Red-Bull-Bildern.“
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Nun sollen die Aerodynamiker die Bilder unter die Lupe nehmen: „Sie werden schauen, ob sie Details finden, die für uns in unserem Testprogramm von Interesse sind“, so Allison. Es ist wie immer in der Formel 1: Alle eifern dem schnellsten Auto nach und dafür bedient man sich eben auch solcher Mittel.
Mercedes war mit Sicherheit nicht das einzige Team, dass die Chance dankend angenommen hat. Normalerweise versuchen die Rennställe ihre Autos immer so gut es geht abzuschirmen und abzudecken, damit die Konkurrenz gar nicht erst draufschauen kann. In diesem Fall hat es überhaupt nicht geklappt.
Mercedes hat eigene Fotografen im Einsatz
Bis Mercedes allerdings die Fotos ausgewertet, die Ideen verstanden und auf das eigene Auto umgesetzt hat, wird es noch einige Zeit dauern. Allein durch die Anpassung der Seitenkästen und der Vorderradaufhängung konnte Mercedes in Monaco aber schon mal einen Schritt nach vorne machen.
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In der Formel 1 ist diese Art der „Spionage“ ganz normal. Die Teams platzieren sogar ihre eigenen Fotografen an der Strecke, um mit guten Fotos arbeiten zu können. Allison verriet, dass die Fotografen an „strategisch wichtigen Stellen der Strecke positioniert, wo es eine Chance gibt, dass ein Kran zum Einsatz kommt“.