Auch zwei Wochen nach dem USA-GP lässt der Außenspiegel von Fernando Alonso die Formel 1 nicht los. Das Hin und Her um die nachträgliche Bestrafung des Spaniers hatten für eine Rennkommissarin besonders schwerwiegende Folgen.
Die Spanierin Silvia Bellot war eine der Verantwortlichen für die 30-Sekunden-Strafe im Anschluss an das Rennen der Formel 1, die später wieder zurückgenommen worden war. Anschließend war sie einem heftigen Shitstorm ausgesetzt, bei dem sie sogar Morddrohungen erhielt. FIA-Boss Mohamed Ben Sulayem platzte angesichts dieser Hasswelle jetzt der Kragen.
Formel 1: FIA-Boss mit unmissverständlichem Statement
Bellot ist nur eins von vielen Opfern in jüngster Zeit. Prominentestes Beispiel für die Grenzenlosigkeit der Hasswellen im Netz ist Michael Masi. Der Rennleiter sah sich nach seiner Safetycar-Entscheidung im letzten Rennen 2021, das die Meisterschaft maßgeblich mitentschied, einer immensen Zahl von Beleidigungen und Drohungen ausgesetzt. Später gestand er, dass er nicht mehr über die Straße laufen konnte, ohne sich vor Sorge umzudrehen.
Nun kam der nächste Fall von Hass im Netz ans Licht. Fernando Alonso stellte sich bereits kurz nach dem Rennen in Austin vor seine Landsfrau, verurteilte die Hassreden. Nun folgt FIA-Präsident Ben Sulayem und setzt ein unmissverständliches Statement.
„Plage für unseren Sport“
Auf dem Portal „Motorsport.com“ haut der Chef des Motorsport-Weltverbandes auf den Tisch. „Online-Missbrauch ist zu einer Plage für unseren Sport geworden. Das Niveau der anhaltenden Toxizität hat einen kritischen Punkt erreicht. Es ist an der Zeit, dass wir uns alle zusammentun – und handeln.“
„Es ist absolut inakzeptabel, dass unsere Freiwilligen, Beamten und Mitarbeiter dieser extremen Misshandlung ausgesetzt sind. Das hat in unserem Sport nichts zu suchen“, so Ben Sulayem, der eine Reihe von Maßnahmen vorstellt, die die FIA nun eingeleitet hat.
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Der Verband hat dabei unter anderem Kontakt zu den Betreibern der Social-Media-Plattformen aufgenommen, Forschungen zu digitalem Hass in Auftrag gegeben und eine Software eingekauft, die Hetze auf den eigenen Kanälen zielsicher erkennen und beseitigen soll.