Eigentlich ist Red-Bull-Boss Christian Horner nicht wirklich dafür bekannt, die Situation anderer Formel-1-Teams zu bewerten und sich über die Lage anderer Rennställe zu äußern. Und wenn doch, dann eher in einem sehr harschen Ton.
Doch nun überrascht der Brite mit speziellen Aussagen zu Mercedes und Toto Wolff. Während der Formel-1-Winterpause ist von Konkurrenzgefühl nicht allzu viel bei Horner zu sehen. Stattdessen stellt er sich vor seinen ärgsten Rivalen.
Formel 1: Horner kann Wolff-Situation bestens nachvollziehen
Während es bei Red Bull nach drei WM-Titel im Folge und dem ersten „WM-Hattrick“ aus Fahrer-WM, Konstrukteurs-WM und Platz zwei in der Fahrerwertung nicht besser laufen könnte, brennt bei Mercedes der Baum. Die vergangene Saison war erneut eine zum vergessen – und das trotz Platz zwei in der Team-Wertung.
Denn statt mit Red Bull um die WM zu kämpfen, war man in großen Teilen der Saison (zu) viel mit sich selbst und den Problemen am eigenen Auto beschäftigt. Immer wieder krachte es bei den Silberpfeilen, die beiden Fahrer Lewis Hamilton und George Russell beschwerten sich zu Genüge über das schlechte Auto. Von der einstigen Mercedes-Dominanz ist nichts mehr zu sehen. Ein Gefühl, was Horner bestens kennt.
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Denn der Red Bull-Teamchef musste nach den großen Erfolgen mit Sebastian Vettel zu Beginn der 2010er-Jahre eine lange Durststrecke überstehen, ehe die „Bullen“ wieder obenauf waren. „Es tut weh, denn die Leute fangen an, Dinge in der Organisation infrage zu stellen. Als Führungskraft muss man sie in diesen Zeiten motivieren, muss sie auffangen. Es ist eine ganz andere Herausforderung, wie wenn man an der Spitze steht“, so Horner mit Blick auf die Situation bei Mercedes und seinen Teamchef-Kollegen Toto Wolff.
„Geht darum, Vertrauen wieder aufzubauen“
Nachdem Mercedes jahrelang das Maß aller Dinge war und die Formel 1 so dominierte wie es Red Bull derzeit tut, hat sich das Blatt komplett gewendet. Das sei laut Horner eine enorm schwere Situation, weil das gesamte Unternehmen an grundlegenden Dingen zweifeln würde. „Ich denke, es geht darum, den Leuten den Glauben an sich selbst zurückzugeben und ihr Vertrauen aufzubauen“, so der 50-Jährige.
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Für Horner ist es dann „unvermeidlich, dass mit dem Finger auf Dinge gezeigt wird, wenn man nach langen Erfolgsphasen plötzlich nicht mehr gewinnt. Für das Team ist das eine Riesenherausforderung.“ Wie Mercedes in der Winterpause diese komplizierten Lage meistert, wird man dann zu Beginn der neuen Saison sehen. Dann dürfte auch der Ton zwischen den Teamchefs wieder etwas rauer werden.