Für Lance Stroll ist die laufende Formel-1-Saison eine echte Katastrophe. Der Kanadier kommt gerade mal auf ein Viertel der Punkte, die sein Teamkollege Fernando Alonso gesammelt hat. Dazu präsentierte er sich zuletzt oft lustlos und teilweise sogar aggressiv seiner Crew gegenüber.
Der Frust bei Stroll sitzt tief. In den vergangenen Tagen war hier und da sogar zu hören, dass ein Ende zwischen Stroll und Aston Martin im Raum stehen soll. Der Formel-1-Funktionär und Aston Martin-Teamchef verneinte dies nun jedoch.
Formel 1: Ratlosigkeit um Stroll-Performance
Auch das Team selbst weiß nicht so ganz, wieso Stroll so weit von Teamkollege Alonso weg ist. „Wir müssen erst mal dahinterkommen, warum Lance zu Saisonbeginn viel näher dran war. Jetzt ist er etwas weiter weg“, erklärte Krack ehrlich. Es könne „im Zusammenhang mit den Änderungen am Auto stehen“, erläuterte er. Aber solange man darauf keine Antwort habe, könne man nicht einschätzen, „wie es sich in den nächsten Rennen entwickeln wird“.
Stroll selbst gibt an, das Fahrverhalten des AMR23 habe sich mit der Weiterentwicklung so verändert, dass er inzwischen weniger gut mit dem Rennauto zurechtkomme als früher. Das wolle Aston Martin nun genauere untersuchen. Bisher gäbe es nur „einen Verdacht und einige Hinweise“, so Krack. „Ich schätze, das ist, was Lance meint“, so der Luxemburger.
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Genaueren Aufschluss darüber könnten nur technische Experimente an dem Auto geben. Krack kündigt an, sein Team werde „entsprechende Änderungen“ umsetzen, „um zu sehen, ob sich das dann bestätigt, und ob damit eine Verbesserung eintritt“. Aston Martin wird das Stroll-Auto also vermutlich probeweise auf eine frühere Spezifikation zurückbauen.
„Wir urteilen zu schnell“
Dass Stroll mit der derzeitigen Situation alles andere als glücklich ist, zeigen jüngste Eskapaden wie dem Ausraster in der Box. Teamchef Krack wirbt aber um Verständnis für seinen Fahrer und sieht Parallelen zu anderen Sportarten: „Man sieht es ja im Fußball bei einer Auswechslung, wenn der Sportler nicht mit dem Trainer abklatscht, das Trikot oder eine Trinkflasche wegwirft.“
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„Die Formel-1-Fahrer aber kriegen sofort ein Mikrofon unter die Nase gehalten und man schätzt sofort alles ein, was sie tun. Natürlich wollen wir Emotionen von unseren Sportlern sehen, aber wenn sie reagieren, fällen wir rasch ein Urteil. Aber ist das richtig oder falsch? Ich finde, da sollten wir vorsichtig sein“, machte Krack deutlich. Ein Rauswurf von Stroll ist intern also wohl überhaupt kein Thema.