Seit Jahren schwelt ein Zoff zwischen den S04-Ultras und der Polizei Gelsenkirchen. Besonders das „Choreoverbot“ lastet schwer auf der sowieso schon angespannten Beziehung zwischen Fanszene und Staatsmacht.
Nun droht der Streit wieder zu eskalieren. Eine mehr als grenzwertige Gewalt-Aktion einiger Ultra-Mitglieder sorgt vor dem Heimspiel des FC Schalke 04 – Hertha BSC dafür, dass der Polizeipräsident auf den Tisch haut und drastischste Konsequenzen für die Täter fordert. Die Lage spitzt sich wieder heftig zu.
Vor FC Schalke 04 – Hertha BSC: Polizei mit knallharten Worten
Auf Schalke wurde Fußball gespielt, allerdings ohne S04-Beteiligung. Das schien einen Haufen Fans aus dem Ultra-Lager aber herzlich wenig zu interessieren. Sie versteckten sich während Schachtjor Donezk – Atalanta Bergamo in einem Gebüsch, lauteren italienischen Fans auf und griffen sie unvermittelt an. Die Polizei griff schnell ein, stoppte den Gewaltakt und nahm dabei auch vier Ultras der Gruppen UGE und „Hugos“ fest.
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Damit hatte sich die Situation für die Polizei aber noch nicht erledigt. Vor dem Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Hertha BSC (Samstag, 20.30 Uhr) folgte eine Stellungnahme des Polizeipräsidenten, die deutlicher nicht ausfallen könnte. Tim Frommeyer kündigte nicht nur an, auch die weiteren Beteiligten des Hinterhalts ermitteln zu wollen. „Was mich wirklich betroffen macht, ist die Tatsache, dass die offensichtlich gewaltorientierten Fans des FC Schalke 04 nur auf Gewalt aus waren und auf eine Situation gewartet haben, friedliche Fans von Atalanta Bergamo anzugreifen.“
„Nicht nur indiskutabel, sondern asozial“
„Die Tatsache, dass Gelsenkirchen dem ukrainischen Verein von Schachtar Donezk eine Heimstätte bietet, weil im eigenen Land Krieg herrscht, gibt der Tat einen weiteren bitteren Beigeschmack, da das Spiel selbst nahezu vollkommen ohne Zwischenfälle stattgefunden hat“, erklärt er weiter. Dann stellt er eine ganze Reihe von Forderungen, die die Ultras zur Weißglut treiben dürfte.
Frommeyer erwartet auch eine deutliche Positionierung des Vereins und Stadionverbote für die ermittelten Gewalttäter. Darüber hinaus droht er mit einer Empfehlung an die UEFA, „in Zukunft keine ‚Gastspiele‘ fremder Vereine mehr auf Schalke durchzuführen“. Das wäre ein harter Schlag für den Klub, der als Gastgeber in der Champions League Millionen verdient.
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„Ich setzte mich dafür ein, die offensichtlich nur gewaltorientierten angeblichen „Fans“ des FC Schalke 04, die nichts mit dem Spiel gestern zu tun hatten, mit aller Härte zu bestrafen. So ein Verhalten ist nicht nur indiskutabel, es ist asozial“, so Frommeyer. Worte, die eine baldige Antwort der Ultras nach sich ziehen dürfte. Vielleicht schon bei FC Schalke 04 – Hertha BSC?