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Fan-Spektakel bei Schalke – Nürnberg? Flick wird deutlich – „Nicht dahin, um Choreos anzugucken“

Schalke trifft auf Nürnberg. Die Fans fiebern auf das Freundschaftsduell hin. Und die Spieler? Florian Flick spricht bei DER WESTEN Klartext.

Schalke trifft auf Nürnberg – und Florian Flick will Revanche.
© IMAGO/Zink

Die fünf teuersten Schalke-Transfers der Vereinsgeschichte

Zu erfolgreichen Bundesliga-Zeiten investierte der FC Schalke Millionen in neue Spieler. Von den teuersten Transfers haben jedoch nur wenige wirklich gezündet. Wir zeigen dir die fünf teuersten Transfers der Vereinsgeschichte.

Am Wochenende steht in der 2. Bundesliga ein besonderes Spiel an. Mit Schalke und Nürnberg treffen zwei Vereine aufeinander, die eine tiefe Freundschaft verbindet. Auf den Rängen feiern die Fans dies lautstark und mit imposanten Choreos.

Auch Florian Flick freut sich auf die Begegnung, wird es doch seine erste Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Vor der Begegnung zwischen Schalke und Nürnberg hat er mit DER WESTEN über das anstehende Spiel, die Energie auf den Rängen und seine persönliche Entwicklung seit dem festen Wechsel im Sommer gesprochen.

Schalke – Nürnberg: Pfiffe gegen Flick?

DER WESTEN: Am Wochenende kehrst du in die Veltins-Arena zurück – mit welchem Gefühl fährst du nach Gelsenkirchen?

Florian Flick: „Ich fahre auf jeden Fall mit Vorfreude auf das Spiel am Samstagabend dorthin. Es ist ein Abendspiel, 20.30 Uhr, das Stadion wird voll und die Stimmung top sein. Da freut man sich einfach drauf – auch wenn man nicht wie ich eine Schalker Vergangenheit hat.“

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Jetzt kommt die Schalker Vergangenheit bei dir aber dazu. Was glaubst du, wie die S04-Fans dich empfangen werden? Manche Ex-Spieler werden ausgepfiffen, manchen wird aber auch applaudiert…

Flick: „Um ehrlich zu sein, habe ich mir da keine Gedanken drüber gemacht. Ich persönlich versuche, die Partie wie ein normales Spiel anzugehen. Für die Fans ist die Freundschaft untereinander etwas Besonderes. Ich weiß deshalb nicht, ob von ihrer Seite da noch auf einzelne Spieler eingegangen wird. Deswegen lasse ich mich einfach überraschen, was auf mich zukommt.“

Im Hinspiel traf Flick (l.) auf Anhieb gegen seinen Ex-Klub.
Im Hinspiel traf Flick (l.) auf Anhieb gegen seinen Ex-Klub. Foto: IMAGO/Zink

Nürnberg will Revanche

Du hast die Fan-Freundschaft zwischen beiden Vereinen schon angesprochen: Bekommt ihr das als Spieler aus dem Umfeld mit, dass da eine besondere Partie ansteht?

Flick: „Ja, klar bekommen wir das von außen mit, dass diese Freundschaft eine Rolle spielt. Aber für uns als Spieler und als Mannschaft geht es darum, nach Gelsenkirchen zu fahren, ein gutes Spiel zu absolvieren und drei Punkte mitzunehmen. Darauf liegt unser voller Fokus.“

Im Hinspiel habt ihr mit 1:2 verloren. Wie soll am Samstag die Revanche gelingen?

Flick: „Wir wollen unser Spiel durchbringen und insgesamt ein gutes Auswärtsspiel zeigen. Drei Punkte sind das, weshalb wir nach Gelsenkirchen fahren.“

Schalke – Nürnberg: Choreo wackelt

Nürnberger und Schalker feiern ihre Freundschaft oft mit riesigen Choreos. Wie ist das Gefühl als Spieler, bei so einem Anblick einzulaufen?

Flick: „Das ist beim Einlaufen natürlich etwas ganz Besonderes. Wenn man sieht, dass solche Choreos manchmal auch über das ganze Stadion gehen – das hat man einfach nicht bei jedem Spiel. Deswegen nimmt man das vor dem Spiel auf jeden Fall wahr. Aber man kann sich jetzt auch nicht die ersten Minuten des Spiels noch groß damit beschäftigen. Man ist dann im Fokus auf das Spiel. Für den Moment ist es allerdings ein schönes Gefühl.“

Aber pusht es einen als Spieler oder als Mannschaft, dass man sich vornimmt: Wenn die Fans uns so supporten, werfen wir nochmal ein paar Prozent extra rein?

Flick: „Ich glaube nicht, dass man für solche Spiele eine extra Motivation braucht. Vielleicht benötigen es manche Spieler, für die ist das dann ein zusätzlicher Push. Aber die meisten sind da schon so im Tunnel auf das Spiel, dass es zwar positiv wahrgenommen wird, aber danach dann die Konzentration dem Spiel gilt.“

Flick brach sich vergangenen Sommer den Mittelfuß.
Flick brach sich vergangenen Sommer den Mittelfuß. Foto: IMAGO/Revierfoto

Auf Schalke gibt es derzeit Streit zwischen Polizei und Fans, weshalb eine Choreo auch am Wochenende wohl nicht zustande kommt. Ist es dann trotzdem schade, wenn so ein Element wegfällt oder nicht ausschlaggebend, weil man, wie du sagst, ohnehin im Tunnel ist?

Flick: „Schade ist es allemal. Als Spieler fahren wir aber dahin, um zu gewinnen und nicht unbedingt, um uns Choreos anzuschauen. Unser Ziel ist es, auf Schalke ein gutes Spiel zu machen. Und außerdem sind wir auch so definitiv genug motiviert und fokussiert auf das Spiel.“

„Spielen eine durchschnittliche Saison“

Am letzten Spieltag gab es für euch eine bittere Niederlage [0:4 zu Hause gegen Kiel; Anm. d. Red]. Wie erholt man sich am besten von so einem Ergebnis?

Flick: „Das war wirklich eine bittere Niederlage. Wir haben lange in Unterzahl gespielt. Für uns gilt es, solche Spiele schnellstmöglich abzuhaken. Das soll nicht heißen, dass wir die Partie und das, was wir nicht gut gemacht haben, nicht aufarbeiten – das steht außer Frage. Aber dann geht es darum, die Themen, die wir aufarbeiten, besser umzusetzen und einen Schritt in die richtige Richtung zu machen.“

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Unabhängig von der Kiel-Partie: Wie zufrieden bist du bisher mit eurer gesamten Saison, aber auch deiner persönlichen Leistung?

Flick: „Wir stehen jetzt im Mittelfeld der Tabelle. Natürlich hätten wir uns noch gewünscht, den einen oder anderen Punkt mehr zu haben. Aber ich glaube, das wünscht sich jede Mannschaft. Deswegen denke ich, dass wir jetzt gerade eine durchschnittliche Saison spielen. Deshalb wollen wir in den restlichen Spielen so viele Punkte sammeln, dass daraus noch eine ordentliche Saison wird.

Persönlich bin ich glücklich, nach meiner Verletzung im Sommer viel spielen zu dürfen. Ich bin einen Schritt weiter als zu dem Zeitpunkt, als ich hierhergekommen bin. Nach der Winterpause habe ich meiner Meinung nach auch nochmal besser herein gefunden und das tut mir alles sehr gut.“

Nürnberg bot bessere Alternative zu Schalke

Als dein fester Wechsel vergangenen Sommer verkündet wurde, war deine Verletzung noch ein akutes Thema. Warst du da dankbar, dass Nürnberg trotzdem dich unbedingt wollte?

Flick: „Absolut! Ich war natürlich glücklich, dass das Interesse von Nürnberg trotz der Verletzung nicht abgerissen ist. Deswegen hatte ich auch Sicherheit, dass ich hier wirklich erwünscht bin und der Club mich auch wirklich will. Das hat mich in meiner damaligen Situation gefreut.“

Im Gegenzug: Was hat dagegengesprochen, auf Schalke zu bleiben?

Flick: „Es hat jetzt nicht unbedingt etwas gegen Schalke gesprochen. Ich habe einfach das Vertrauen vom Club schon während der Leihe gespürt. Relativ früh gab es da Gespräche, dass mich der Verein auch über den Sommer hinaus behalten will. Ich konnte mir das auch gut vorstellen, weil ich hier viel Spielzeit bekommen habe und es mir viel Spaß gemacht hat. Deswegen war für mich eben mit der Verletzung und der Tatsache, dass das Interesse nicht nachgelassen hat, schnell klar, dass ich zurückmöchte. Zudem hat man mir hier eine klare Spielidee und Perspektive aufgezeigt.“


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Haben sich Ziele und Perspektive bisher erfüllt, oder gibt es noch was, an dem ihr arbeiten müsst?

Flick: „Daran arbeiten müssen wir immer – sonst können wir auch aufhören, Fußball zu spielen, wenn wir an nichts mehr arbeiten müssen (lacht). Aber klar, die Spielidee, die mir aufgezeigt wurde, versuchen wir auch so umzusetzen. Ich fühle mich nach wie vor wohl und mir macht die tägliche Arbeit mit der Mannschaft und dem Trainerteam enorm viel Spaß. Deshalb bin ich sehr glücklich.“

Rückblickend kann man also sagen, die Entscheidung, im letzten Sommer zu wechseln, war die bestmögliche, die du hättest treffen können?

Flick: „Für mich persönlich ist es gut gelaufen. Natürlich kann man jetzt sagen, es war die richtige Entscheidung, aber das konnte ich im Sommer ja nicht wissen. Vom jetzigen Standpunkt aus würde ich sagen: Ich habe nicht so viel falsch gemacht.“