Sie haben wohl die schwierigste Aufgabe von allen. Während im eigenen Land weiterhin der Krieg tobt, starteten die Fußballer der Ukraine gegen Rumänien am Montag (17. Juni) in die Europameisterschaft. 90 Minuten Ablenkung für Spieler und Fans.
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Aber der Angriffskrieg Russlands ist weiterhin präsent – darüber soll die EM-Teilnahme nicht hinwegtäuschen. Deshalb hat sich die Ukraine vor dem Spiel gegen Rumänien etwas ausgedacht. In München, wo die Begegnung stattfindet, stellte der Verband Trümmerteile eines im Kriegs zerstörten Stadions aus.
Rumänien – Ukraine: Trümmerteile von zerstörtem Stadion
Zu finden ist die Ausstellung auf dem Wittelsbacherplatz in der bayrischen Hauptstadt. Die Trümmerteile wie zerstörte Sitzschalen stammen aus einem Stadion der Stadt Charkiw, das im Mai 2022 bei einem russischen Angriff schwere Schäden erlitt. Mehr als 500 Sportanlagen sollen seit Kriegsbeginn bereits schwer beschädigt worden sein.
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2021 hatte sich die Ukraine in dem Stadion noch auf die europaweite EM vorbereitet – einige Monate später starteten die Russen den Krieg. Während der EM 2012 war das Stadion zudem der Trainingsstützpunkt der niederländischen Nationalmannschaft gewesen.
Auf dem Wittelsbacherplatz haben Fans rund um die Begegnung Rumänien – Ukraine zudem die Möglichkeit, mit Virtual-Reality-Brillen die gesamte beschädigte Spielstätte zu sehen.
„Wir sind alle zusammen“
Die Installation eröffnete der einstige Weltklasse-Stürmer und heutige Verbandspräsident der Ukrainer, Andrij Schewtschenko. „Es bedeutet mir sehr viel, hier zu sein“, erklärte er. „Dies ist ein Stück eines Stadions, das zur Vorbereitung auf die EM 2021 für die Ukraine diente und das von den Russen völlig zerstört wurde“, beschreibt er das für Nicht-Betroffene Unvorstellbare.
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„Wir starten heute unser Turnier mit einer Mannschaft auf dem Feld, aber Millionen von Soldaten, die die Ukraine verteidigen. Wir sind alle zusammen“, so Schewtschenko. Die Ausstellung soll nach dem Spiel weiter durch Deutschland ziehen.
Einige Tage nach der Begegnung Rumänien – Ukraine treffen die Ukrainer in Düsseldorf auf die Slowakei (21. Juni). Auch dort sollen die Trümmerteile aufgebaut werden.