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EM 2024: „Das ist Wahnsinn“ – ARD-Moderatorin Esther Sedlaczek staunt vor Turnier-Start nicht schlecht

Die EM 2024 steht vor der Tür – und damit Dauer-Einsatz für Esther Sedlaczek. Mit uns spricht die ARD-Moderatorin über aufregende vier Wochen.

Esther Sedlaczek steht bei der EM 2024 für die ARD vor der Kamera.
© IMAGO/eu-images

Das ist der DFB-Kader für die EM 2024

Das ist der Kader, mit dem Bundestrainer Julian Nagelsmann die Heim-EM 2024 angehen wird.

Für sie geht ein großer Traum in Erfüllung! Als Moderations-Gesicht der ARD führt Esther Sedlaczek bei der EM 2024 durch das Programm. Die ehemalige Sky-Frau hat in ihrer Karriere bereits einiges erlebt, doch ein Groß-Event im eigenen Land? Das ist auch für sie neu – und etwas ganz Besonderes.

Dass sie einmal an diesem Punkt ihrer Karriere stehen würde – davon war sie nicht immer vollends überzeugt, wie sie im Interview mit dieser Redaktion erzählt. Wie Esther Sedlaczek außerdem über die EM 2024 denkt und warum die ARD-Moderatorin nicht auf Deutschland im Finale setzt, erfährst du bei uns.

EM 2024: Lebenstraum geht in Erfüllung

Die EM 2024 rückt immer näher. Auf Deutschland wartet ein riesiges Event. Vier Wochen Ausnahmezustand stehen bevor. Verspüren Sie eine größer werdende Nervosität, je näher das Turnier kommt?

Esther Sedlaczek: Es ist auf jeden Fall Vorfreude da. Das Turnier rückt immer näher und je mehr ich darüber spreche, desto größer wird meine Vorfreude. Nervosität nicht – es ist wirklich die reine Freude auf etwas, was ich in meiner Position das erste Mal erlebe. Die EM in Deutschland ist für mich etwas ganz Besonderes.


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Worauf freuen Sie sich am meisten aus persönlicher Sicht bei der EM?

Ich denke immer zurück an die WM 2006, die ich als Fan erlebt habe. Ich war damals 20 Jahre alt und bei zwei Spielen im Stadion. Daraus wuchs auch der Wunsch, eines Tages Teil eines solchen Events zu sein. Aber natürlich habe ich mir damals auch gedacht: ‚Das wird ja eh nichts.‘ Wenn ich jetzt 18 Jahre später darüber nachdenke, dass ein Heimturnier in die Zeit fällt, in der ich als Moderatorin vor der Kamera stehe – das ist Wahnsinn. Ich freue mich auf die Stimmung im Land und die ganz besondere Dynamik, die ein Heim-Turnier womöglich kreiert. Bei der WM herrschte damals vier Wochen lang beste Stimmung. Aber das ist natürlich eng an den sportlichen Erfolg der deutschen Nationalmannschaft geknüpft.

EM-Erfolg für Deutschland? ARD-Frau mit klarer Meinung

Haben Sie Sorge, dass die Nationalmannschaft dieses Erlebnis mit einem schlechten Abschneiden „vermiesen“ kann?

Natürlich kann die Euphorie ordentlich ausgebremst werden, wenn die Nationalmannschaft beispielsweise schon in der Gruppe rausfliegen sollte. Davon gehe ich aber nicht aus – gerade nach den Auftritten gegen Frankreich und die Niederlande im März.

Hand aufs Herz: Welches Abschneiden halten Sie für die deutsche Nationalmannschaft am realistischsten?

In den beiden angesprochenen Spielen hat man gemerkt, wie der Plan von Julian Nagelsmann aufgegangen ist. Die Mannschaft hat eine enorme Sicherheit ausgestrahlt und es hat auch das Vertrauen zwischen Spieler und Trainer gestärkt. Das ist ganz wichtig. Wenn du mit Niederlagen und einem Trainer, der dann nicht mal ein Jahr dabei ist, ins Turnier startest, dann ist das nicht die beste Grundvoraussetzung.
Ich hoffe, dass die Arbeit weiter Früchte trägt, und bin mir sicher, dass sie mindestens das Achtelfinale überstehen. Alles darüber hinaus ist für mich Bonus – auch wenn ich ihnen alles zutraue. Aber tippe ich auf die Deutschen im EM-Finale? Aktuell eher nein.

Esther Sedlaczek moderierte bereits die EM-Gruppenauslosung.
Esther Sedlaczek moderierte bereits die EM-Gruppenauslosung. Foto: IMAGO/Eibner

Wie bereiten Sie sich auf die EM vor – und gibt es dabei besondere Schwierigkeiten oder Hürden?

Nein, ich bereite mich auf die Spiele genauso vor wie beispielsweise auf Pokalspiele oder die Spiele bei der Weltmeisterschaft in Katar. Daran wird sich nichts ändern. Natürlich hat man mit zusätzlichen Themen oder Spielern zu tun, mit denen man sich bisher nicht so auseinandergesetzt hat. Das ist sicherlich eine intensive Vorbereitung, aber das ist es für mich eigentlich immer. Ich versuche auf Details zu achten: Welche Konstellationen ergeben sich, welche Duelle sind interessant?

EM 2024: Wie sicher ist das Turnier?

Thema Sicherheit: Spielt das bei der Vorbereitung eine Rolle und haben Sie Sorgen, dass während der EM irgendetwas passieren könnte?

Grundsätzlich ist das ein Thema, das uns seit Jahren mal mehr, mal weniger verfolgt. Momentan ist es wieder intensiver, weil sich die Situation auf der Welt leider verschärft hat. Bei einem Großereignis wie der EM ist man natürlich in Alarmbereitschaft. Ich persönlich habe aber ein großes Vertrauen in den Staat, dass er für ausreichend Sicherheit sorgt.

Trotzdem wird die Qualität teilweise immer absurder, mit der im Netz kritisiert und beschimpft wird.

Esther Sedlaczek über Hass im Netz

Hass im Netz betrifft alle Moderatorinnen, Moderatoren, Kommentatorinnen und Kommentatoren. Wie gehen Sie damit um? Berührt Sie das oder können Sie das von sich abprallen lassen?

Ich bin auch nur ein Mensch. Das komplett an mir abprallen zu lassen, da würde ich jetzt ein Bild kreieren, das nicht der Wahrheit entspricht. Natürlich beschäftigt mich sowas. Aber die Zeit, in der es mich beschäftigt, hat sich wahnsinnig verringert. Früher habe ich mir mehr Gedanken darüber gemacht. Heute denke ich: Man kann nicht jedem gefallen. Wenn du aber deinen Job mit Selbstsicherheit ausübst, schützt dich das davor, dass es dich total herunterreißt. Trotzdem wird die Qualität teilweise immer absurder, mit der im Netz kritisiert und beschimpft wird. Zwar hat man mittlerweile begriffen, dass auch online ein Schutzraum geboten werden muss, aber da es ist in der Hinsicht ein langer Weg.


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An welchen Moment denken Sie als Erstes zurück, wenn Sie an die Nationalmannschaft denken – und können Julian Nagelsmann und seine Spieler diesen Moment bei der EM vielleicht sogar toppen?

Deutschland gegen Argentinien habe ich bei der WM 2006 live im Stadion gesehen. Ich habe nicht geglaubt, dass die Mannschaft das wirklich packen könnte. Dann kam es zum Elfmeterschießen und ich weiß noch, wie ich zu meiner Freundin gesagt habe: ‚Entweder gehe ich oder ich halte mir Augen und Ohren zu, weil ich es nicht aushalte.‘ Das war so spannend und ein absoluter Nervenkitzel. Sowas bleibt unvergessen. Für mich war es das erste große und emotionale Moment, den ich mit der deutschen Nationalmannschaft verbinde. Ich fände es fast schade, wenn das getoppt wird, weil es mir ein bisschen den Moment von damals nehmen würde. (lacht).