Veröffentlicht inBVB

Borussia Dortmund: BVB-Star muss brutalen Vergleich ertragen – denn er ist selbst schuld

Ein Transfer von Borussia Dortmund sorgt für Fan-Hass. Ein brutaler Vergleich fällt. Der Star ist daran selbst schuld. Ein Kommentar.

© IMAGO/Revierfoto

Nuri Sahin: Das ist die Karriere des neuen BVB-Trainers

Nuri Sahin ist der Nachfolger von Edin Terzic als Trainer von Borussia Dortmund. Der ehemalige türkische Nationalspieler ist ein BVB-Urgestein.

Von einem Tag auf den anderen ist Waldemar Anton in Stuttgart zur „Persona non Grata“ geworden. Sein Wechsel zu Borussia Dortmund lässt die VfB-Fans vor Wut schäumen. Dabei spielt der sportliche Verlust nur eine Nebenrolle.

Den Hauptgrund hat sich der (Ex-)Kapitän der Schwaben selbst zuzuschreiben. Kurz vor seiner Unterschrift beim BVB hatte er „seinem“ VfB Stuttgart öffentlich die Treue geschworen, sich für seine Loyalität feiern lassen. Dann ging er doch – und zog den geballten Hass der Fans auf sich. Immer wieder fällt dabei der Name Mario Götze. Auch wenn die Fans sich dabei so manches Mal im Ton vergreifen – inhaltlich muss Anton diesen harten Vergleich ertragen. Ein Kommentar.

Borussia Dortmund: Stuttgarter Fan-Hass auf Waldemar Anton

Antons Wechsel nach Dortmund hat im Schwabenland ein Erdbeben ausgelöst. Als „Lügner“ und „Heuchler“ wird er beschimpft. Doch warum rasten die Fans in Zeiten eines irren Transferkarussells so aus?

Anton ist einer der Architekten des Stuttgarter Märchens. Als Abwehrchef und Kapitän führte er sein Team von der Abstiegs-Relegation in die Champions League. Als Kapitän zu gehen, ist oft heikel. Sich kurz vor dem Wechsel auch noch öffentlich zu seinem Verein zu bekennen, ist besonders unglücklich.

Erst Treueschwur, dann Wechsel

Die Verkündung des BVB-Wechsels traf die VfB-Fans ins Mark. Denn erst Ende April hatte er einen öffentlichen Treueschwur auf seinen Klub geleistet. „Warum sollte ich ständig wechseln, wenn ich mich in einer Stadt oder bei einem Verein wohlfühle? Noch dazu, seit ich Kinder habe. Ich spüre keine Rastlosigkeit“, hatte er im 11-Freunde-Interview gesagt. „Ich habe Vertrauen und Ehrlichkeit gespürt. Das war mir immer wichtiger als Statussymbole oder Geld.“

Keine acht Wochen später war die Tinte unter dem Vertrag bei Borussia Dortmund trocken. Die schnelle Gelegenheit, sich durch ein Liebesbekenntnis ein paar Schulterklopfer abzuholen, ist mächtig nach hinten losgegangen. So war es einst auch bei Mario Götze. Sein Name fällt im Anton-Zoff derzeit immer wieder. Auch das einstige BVB-Supertalent hatte 2013 seinem BVB die Treue geschworen.

Anton macht den Götze

„Ich bin in Dortmund aufgewachsen, habe Freunde und Familie dort. Das alles spricht für Dortmund und den BVB. Erstmal läuft mein Vertrag bis 2016. Deshalb gibt es keinen Grund über etwas anderes nachzudenken“, sagte er, sprach sogar von einem möglichen Karriereende bei seiner Borussia – und unterschrieb zwei Monate später beim FC Bayern.


Mehr News:


Das Fußball-Geschäft ist schnelllebig. Auch die Fans haben sich an ständige Wechsel und die Verluste von Lieblingen gewöhnt. Auch Waldemar Anton wäre nur einer von vielen Abgängen gewesen. Doch er erlag dem Reiz, sich für seine Loyalität abfeiern zu lassen. Wie einst Mario Götze.

Und wieder einmal will man einem Fußballprofi zurufen: Wenn du einen Wechsel nicht kategorisch ausschließen kannst, dann küss nicht ständig das Wappen deines Vereins.