Während die A-Nationalmannschaft von einer Peinlichkeit in die nächste stolpert, sorgt der Nachwuchs für Entzücken. Die deutsche U17 trumpft bei der WM in Indonesien ganz groß auf, schlug im Achtelfinale die USA 3:2. Auch dank dreier Youngster von Borussia Dortmund.
Nach dem Viertelfinal-Einzug posierten die Juwele von Borussia Dortmund mit einem Mitspieler für ein Siegerfoto. Als das den Weg nach Deutschland fand, hätten die ersten Reaktionen aber nicht schamloser und widerwärtiger sein können.
Borussia Dortmund: Rassistische Hetze gegen U17-Juwele
„WM-Viertelfinale, wir kommen“, feierte das Social-Team des DFB in einem Post, zeigte das Siegerfoto von vier Matchwinnern des USA-Spiels. Beim Blick in die Kommentare fiel den Fans die Freude aber ganz schnell aus dem Gesicht.
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Weil einem Haufen Facebook-Boomer die deutschen Juwele nicht deutsch genug aussahen, rotteten sie sich unter dem Beitrag zusammen und zogen aufs Ekelhafteste über die Spieler her. „Die sehen echt deutsch aus“, „Wir haben keine deutsche Mannschaft mehr“ oder „Kein Wunder, dass wir verlieren, die arbeiten doch im Auftrag der Grünen“, waren noch die harmloseren Reaktionen. Viele Kommentare waren so unterirdisch, dass wir uns für das Zitieren selber sperren müssten.
U17-Juwele sind dem Facebook-Mob nicht weiß genug
Selbst für ihre Verhältnisse schlug die inzwischen bekannte Horde Facebook-Dieters über die Stränge. Der Fakt, dass die Stars von morgen nicht Richard, Ulrich und Jürgen, sondern Paris, Bilal und Fayssal heißen, scheint sie so zu triggern, dass sie ihrem Hass freien Lauf ließen. Erschreckend: Sie hielten es nicht einmal für nötig, sich zu anonymisieren, sondern hetzten unter ihren Klarnamen.
Die gute Nachricht: Die Hasswelle wurde in kürzester Zeit von einer riesigen Solidaritätswelle überschwemmt. In über 2.000 Kommentaren wurden die Hetzer aufs Schärfste verurteilt, der deutschen U17 gratuliert und den Juwelen (übrigens alle in Deutschland geboren) der Rücken gestärkt.
DFB setzt deutliches Statement
Dann griff auch der DFB ein, deaktivierte die Kommentarfunktion, löschte die braunen Ergüsse und setzte ein Statement: „Wir sind stolz auf die Vielfalt in unserer U 17, die in Indonesien gerade ihr Herz auf dem Platz lässt. Der Einsatz für Vielfalt ist fest in der DFB-Satzung verankert – ebenso wie die Werte Toleranz und Respekt. Wenn ihr diese Werte nicht teilt, dann entfolgt uns gern. Diskriminierende und rassistische Kommentare haben hier keinen Platz und werden dementsprechend gelöscht. Gegen beleidigende Inhalte werden wir rechtlich vorgehen.“
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Die drei WM-Stars von Borussia Dortmund, Paris Brunner, Charles Herrmann und Almugera Kabar, waren übrigens drei der vier Protagonisten auf dem Foto, denen der Hass ins Gesicht schlug. Gott sei dank müssen sie die Kommentare nicht lesen. Seit Facebook von rechten Mitt-Sechzigern gekapert wurde, ist jüngere Generation nämlich von der Plattform verschwunden. Wer will es ihnen verdenken?