Sechs Siege aus sechs Bundesligapartien im neuen Jahr und auf einmal punktgleich mit dem Tabellenführer. Borussia Dortmund spielt seit Jahresanfang eine klasse Rückrunde und ist den Bayern sehr nah gekommen: Lediglich das Torverhältnis unterscheidet Rot-Weiß von Schwarz-Gelb. Eine Situation, die nach dem letzten Spieltag im vergangenen Jahr noch unmöglich schien.
Mit dem 4:1-Heimerfolg gegen Hertha BSC Berlin konnte Borussia Dortmund den Bayern-Ausrutscher bei Borussia Mönchengladbach nutzen und punktetechnisch mit dem Rekordmeister gleichziehen. Nun schickt BVB-Kapitän Marco Reus eine kleine Kampfansage Richtung München.
Borussia Dortmund: Bayern-Jäger Nummer Eins
18 Punkte aus sechs Spielen, 19:6 Tore – seit Wiederbeginn der Bundesliga zeigt der BVB ein ganz anderes Gesicht als noch im vergangenen Jahr. Die Dortmunder präsentieren sich selbstbewusst und spielerisch auf einem hohen Niveau. Neben der spielerischen Klasse überzeugt der BVB aber auch mit geschlossenen Mannschaftsleistungen und einer intensiven Spielweise. Die harte Arbeit in der Winterpause zahlt sich aus – die Westfalen greifen wieder ganz oben an. In München kommt man in diesem Tagen wahrscheinlich zumindest mal wieder ins Nachdenken. Ein Teilerfolg für das Team von Trainer Edin Terzic.
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Nach Platz sechs und neun Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze nach dem letzten Spieltag in 2022 mischt Borussia Dortmund nun wieder voll im Meisterschaftsrennen mit. Marco Reus und Co. haben sich nicht nur als Mannschaft stabilisiert, sondern auch individuelle stark verbessert. Während beispielweise Nico Schlotterbeck, Emre Can und Julian Brandt in der Hinrunde selten überzeugten und gute Leistungen Einzelfälle waren, gehören sie seit Jahreswechsel zum absoluten Stammpersonal und gehen mit guten Auftritten als Leistungsträger vorweg.
Nachdem Mitkonkurrent Union Berlin am Sonntag nicht über ein 0:0 gegen Revier-Rivale und Tabellenschlusslicht Schalke 04 hinauskam, sprang die Schwarzgelben auf Rang zwei und sind erster Bayern-Verfolger. Nun schielt der Revierklub nach ganz oben. „Es liegt noch ein langer Weg vor uns, aber auch für Union und für Bayern. Wir haben uns extrem gut herausgekämpft aus unserer Situation vor der Winterpause“, erklärte Offensivspieler Julian Brandt nach dem 4:1-Sieg gegen Hertha am DAZN-Mikro.
Reus: „Wollen auf dieser Welle weiterreiten“
Für BVB-Kapitän Reus war der Sieg am Sonntag ein besonderer. Der 33-Jährige verwandelte einen direkten Freistoß zum wichtigen 3:1 und traf damit zum ersten Mal seit dem fünften Spieltag. Für den deutschen Nationalspieler ist es erst der dritte Saisontreffer. Reus verletzte sich am siebten Spieltag im Derby und fiel seitdem mehr oder weniger bis Ende Januar komplett aus. Nun ist der Kapitän also wieder voll mit an Board. Nach dem Spiel richtete er eine kleine Kampfansage in Richtung München. „Vor der Winterpause hat niemand damit gerechnet, dass es so eng werden würde, oben in der Tabelle. Wir haben einen Lauf gestartet, den wir heute fortgesetzt haben. Wir wollen auf dieser Welle weiterreiten, und am Ende wird man sehen, was dabei herauskommt“, so Reus.
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Eine kleine und verhaltene Spitze gegen die Bayern. Für Trainer Terzic sei es wichtig, nicht abzuheben und sich immer wieder neu zu fokussieren. „Wir wollen weiter hart arbeiten und bleiben demütig. Wir haben es geschafft, uns in eine sehr gute Position zu spielen. Trotzdem haben wir unsere Ziele noch lange nicht erreicht“, betonte der Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Gelingt es dem BVB, weiter so effektiv und geschlossen zu agieren, könnte es bis zum Ende der Saison richtig spannend bleiben.