„Gemeinsam gegen Homophobie“ – dieses Banner hängt seit vielen Jahren immer wieder bei Heimspielen von Borussia Dortmund im Stadion. Auch gegen den 1. FC Köln. Nach dem Wirbel um den Nmecha-Transfer hatte es diesmal eine ganz besondere Bedeutung.
Ausgerechnet jetzt gab es um dieses Banner einen bedenklichen Vorfall. Personen rissen es vor aller Augen ab, beschädigten es dabei. Ordner griffen ein, verhinderten womöglich Schlimmeres. Gegenüber DER WESTEN zeigen sich die Besitzer des Banners entsetzt – auch weil es nicht der einzige hässliche Vorfall war, mit dem sie an diesem Spieltag konfrontiert wurden.
Borussia Dortmund: Wirbel um Anti-Homophobie-Banner
Das Banner ist dem regelmäßigen Stadionbesucher längst bekannt. Umso überraschter beobachteten viele Fans, dass es vor dem Heimspiel gegen Köln (1:0) ungewöhnlich früh von der Westtribüne verschwand. Üblicherweise hängt es bis zum Anpfiff, diesmal wurde es schon anderthalb Stunden vorher abgehängt. Als es kurz darauf an gleicher Stelle wieder auftauchte, beschlich die ersten Fans bereits ein Verdacht.
+++ Borussia Dortmund: Transfer-Hammer! BVB-Star bestätigt Angebot – dieser Klub will ihn haben +++
Der bewahrheitete sich später. Die Besitzer, die Initiative „Ballspiel vereint“, bestätigte, dass Unbekannte das Banner heruntergerissen hatten und es dabei beschädigten. Auch Borussia Dortmund bestätigte gegenüber DER WESTEN den Vorfall, ebenso dass der vereinseigene Ordnungsdienst eingeschritten war und das Banner anschließend wieder aufgehängt wurde.
„Wer solch ein Banner abhängt, handelt klar homofeindlich“
Dass es sich um eine Aktion homophober Fans handelt, ist für die Initiative naheliegend. Gegenüber dieser Redaktion sagt ein Mitglied: „Es ist davon auszugehen, dass das Banner abgehängt wurde, weil die Botschaft des Banners abgelehnt wurde. Wer solch ein Banner abhängt, handelt klar homofeindlich.“
Ein großer Dank von „Ballspiel vereint“ geht an die BVB-Ordner, die geistesgegenwärtig reagierten. Sie stellten die Personen, nahmen das Banner an sich. Auch eine Identifizierung der mutmaßlichen Täter wurde vorgenommen, das Banner anschließend wieder aufgehängt.
Verbale und körperliche Attacken wegen Transparenten
Dass das Thema Homophobie – womöglich auch durch die Diskussionen um Felix Nmecha – in Dortmund derzeit hochkocht, musste die Initiative später noch einmal feststellen. Zur zweiten Halbzeit sollten Transparente auf der Südtribüne präsentiert werden. „Gegen Queerfeindlichkeit“, stand darauf, oder auch „@BVB: Verratet nicht unsere Werte!“ Doch auch diese Aktion wurde massiv gestört.
Mehr News:
„Beim Ausrollen unseres Spruchbands gab es erste verbale Angriffe und das Banner wurde von einer Person zerrissen mit der Begründung, dass man sowas nicht im Stadion haben wolle. Daraufhin gab es noch weitere verbale und auch körperliche Angriffe. Ein weiteres wurde zwar ausgerollt, aber nicht hochgehalten. Das Spruchband wurde dann wieder eingerollt, nach dem Spiel ist aufgefallen, dass das eingerollte Spruchband verschwunden ist. Hier ist davon auszugehen, dass es entwendet wurde“, erklärt das Mitglied gegenüber DER WESTEN.