Bratwurst, Bier, Borussia. Bei einem Klub, der nach einer Brauerei benannt ist, gehört das Pils zum Heimspiel wie das Tor. Logisch: Das verursacht immense Müllberge. Deshalb hat Borussia Dortmund schon vor Jahren auf Pfandbecher umgestellt.
Wie einst der BVB wurde zuletzt Schalke für seine Einwegbecher heftig kritisiert. Das sorgte für eine Mülldiskussion im Ruhrpott. Der S04 kündigte nun an, als letzter Bundesligist auf Mehrweg umzustellen. Doch Besucher des Westfalenstadions wissen: Bei jedem Spiel von Borussia Dortmund gehen noch immer tausende Wegwerfbecher über die Theke. Warum?
Borussia Dortmund: Darum gibt’s Bier noch immer in Einwegbechern
Klimaschutz – auch in der Bundesliga ist dieses Thema längst angekommen. Jeder Spieltag produziert wahnsinnige Müllberge und stößt immens viel CO2 aus. Alle Klubs sind inzwischen bemüht, ihren Fußabdruck zu reduzieren.
Als letzter deutscher Erstligist hat Schalke nach massiver Kritik nun Mehrwegbecher eingeführt. Borussia Dortmund hat das schon vor vier Jahren getan. Für die Umwelt ein Segen, denn im Revier ist das Stadionbier nicht nur besonders beliebt, sondern auch besonders günstig. Doch während fast alle BVB-Bierstände ausschließlich in Pfandbechern ausschenken, ist ausgerechnet das Epizentrum von Pils und Stimmung noch pfandfrei.
Südtribüne weiter größtenteils pfandfrei
Auf der Südtribüne schenken mehrere Bierstände bis heute in Wegwerfbechern aus, vor allem rund um die Stimmungskern-Blöcke 12 und 13. Dabei gehen hier die meisten der über 50.000 verkauften Biere über den Tisch. Die Folge: ein riesiger Haufen Müll an jedem Wochenende. Warum stellt der BVB nicht vollständig auf Pfandbecher um?
Auf Anfrage von DER WESTEN liefert Borussia Dortmund die Erklärung. „Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe hatte der BVB eine Lösung erarbeitet, die unter Beachtung von Sicherheitsaspekten ökologisch sinnvoll und zugleich fanfreundlich ist“, sagt ein Vereinssprecher.
Fanfreundlich? Klar! Denn auf der größten Stehtribüne Europas gibt es praktisch keine Möglichkeit, den Pfandbecher abzustellen. Zugleich ist der Weg zur Rückgabe ein wahrer Hürdenlauf durch tausende Menschen. Der Fan verpasst dabei gerne mal eine ganze Viertelstunde des Spiels.
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Und: Vor der 25.000-Menschen-Tribüne würde sich nach Abpfiff eine schier endlose Rückgabe-Schlange bilden. Fanfreundlich wäre das alles nicht. Deshalb greift Borussia Dortmund hier zur Ausnahme. Der Klub erklärt aber auch: „Aus Sicherheitsgründen und/oder auf Wunsch und Anraten der Sicherheitsbehörden behält Borussia Dortmund sich jederzeit vor, temporäre oder/und lokale Anpassungen am Konzept vorzunehmen.“