Und schon wieder gibt es einen Streik in NRW. Ende Januar legte erst die Deutsche Bahn mit dem Mega-Streik ganz Deutschland lahm, dann folgten die Flughäfen, jetzt der ÖPNV. Pendler sind reihenweise genervt, winken schon ab, wenn der nächste Streik in NRW angekündigt wird.
Lokführer, Gepäck- und Security-Mitarbeiter, jetzt Bus- und Regionalbahnfahrer – gefühlt sind alle im Streik-Modus. Trotz aller berechtigter Wut, trotz Ärger und teurer Alternativen wie Flixbus, BlaBlaCar, Taxi oder eben das eigene Auto – wir dürfen uns nicht an diese Streiks gewöhnen. Denn eine Arbeitsniederlegung aus Protest sollte eine Warnung, ein Fingerzeig darauf sein, was in wichtigen Branchen und in der Politik schief läuft. In NRW und ganz Deutschland.
Streik in NRW: Erst die Bahn, dann Flughäfen, jetzt der ÖPNV
Und da ist es erst einmal egal, welche konkreten Forderungen Gewerkschaften stellen. Niemand kennt die Bedingungen besser als der Busfahrer, der nachts seine stundenlangen Touren fährt. Seine Familie nicht sehen kann, seine Gesundheit wegen des fehlenden nächtlichen Schlafs aufs Spiel setzt, ja, sogar Gefahr läuft, von gewalttätigen Fahrgästen angegriffen zu werden – wie im September 2023 in Duisburg passiert.
Genauso ergeht es Lokführern, genauso Mitarbeitern an der Gepäck- und Security-Abfertigung an unseren Flughäfen. Ohne SIE läuft nämlich NIX! Sie alle sind systemrelevant, das ist klar. Wir können nicht auf sie verzichten. Und an dieser Stelle sei an das Versprechen der Politik aus der Corona-Zeit erinnert, als man den „systemrelevanten Berufen“ Anerkennung und schlicht mehr Geld versprach. Alles heiße Luft, wie man jetzt sieht!
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Wir sollten uns nicht an Streiks gewöhnen, nicht abgestumpft und entnervt abwinken. Allein schon deshalb, weil das Arbeitskampfrecht eine wichtige Errungenschaft für Arbeitnehmer ist. Die Menschen, die das Land im wahrsten Sinne des Wortes am Laufen halten, haben ernste Probleme und Anliegen, die Gehör verdienen. Jeder Streik muss also eine Warnung sein. Die ist in erster Linie an die Konzerne, an die Politiker gerichtet. Aber auch an uns alle – damit wir weiterhin dafür sensibel bleiben, was in unserem Land falsch läuft.