Der ÖPNV in Deutschland hat nicht überall den besten Ruf. Unpünktliche Busse und Bahnen, alte verdreckte Fahrzeuge – oder man kommt wegen der mangelhaften Fahrplan-Taktung nach 23 Uhr nicht mehr unkompliziert nach Hause. Und die Ticketpreise kommen dann noch dazu.
Auch das Ruhrgebiet ist nicht frei von dieser ÖPNV-Kritik. Zumindest bei den Kosten sollte das Deutschlandticket in den vergangenen Monaten die Passagiere entlasten – doch selbst das wird schon bald um satte 9 Euro teurer (>> hier mehr dazu).
Doch damit nicht genug: Nach dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) kündigt nun auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) im Ruhrgebiet Preiserhöhungen an. Und das ist erst der Anfang.
Ruhrgebiet: VRR erhöht Ticketpreise
Ab Januar 2025 macht der VRR ernst – und die Ticketpreise steigen um satte 5,5 Prozent. Ein drastischer Schritt. Der Verkehrsverbund begründet das mit höheren Verbraucherpreisen und steigenden Energiekosten. Ein Vorgehen, wie Kunden es leider schon aus vielen Dienstleistungsbereichen kennen.
Aber dazu kommt noch eine weitere drastische Änderung. Denn auch das gesamte Preisstufen-System im VRR-Gebiet wird überarbeitet. Statt sieben Stufen zu unterschiedlichen Preisen gibt es künftig nur noch drei!
Das mag für den einen etwas übersichtlicher wirken, bringt aber auch ein großes Problem mit sich: Denn durch die grobe Aufteilung in drei Tarifzonen schwindet die Flexibilität bei der Preisgestaltung fürs Ticket. Eine einzige Haltestelle kann das Ticket dann plötzlich deutlich teurer machen.
Kurzstrecke gestrichen
Und noch viel wichtiger: Die beliebte Kurzstrecke wird ab dem 1. März 2025 einfach komplett gestrichen! Mal kurz ein Ticket kaufen, um nur drei oder vier Haltestellen zu fahren, um z.B. zum nächsten Aldi zu fahren? Das geht dann nicht mehr, ohne direkt den Ticketpreis für die gesamte Tarifzone zu blechen.
Künftig wird es nur noch die Preisstufe A für Fahrten innerhalb deiner Stadt, die Preisstufe B für Nachbarstadt und Umland, und die Preisstufe C für das gesamte VRR-Gebiet geben.
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Heißt: Eine Fahrt in die übernächste Stadt kostet künftig so viel wie eine Fahrt durchs gesamte VRR-Gebiet. Gerade im Ruhrgebiet, wo die Städte fließend ineinander übergehen, würde beispielsweise eine simple Fahrt von Oberhausen nach Dortmund möglicherweise direkt in die teuerste Kategorie fallen.
(mit dpa)