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NRW: Skandal um Tönnies-Zulieferer – bei diesen Schweine-Bildern dreht sich dir der Magen um

Schlimmer Bilder aus einem Mastbetrieb aus NRW, der unter anderem Tönnies beliefert. So reagiert der Fleisch-Konzern.

© Deutsches Tierschutzbüro e.V.

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Es sind Aufnahmen, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Was sich bei einem Tönnies-Zulieferer aus dem Kreis Kleve (NRW) abgespielt hat, sorgt bei Tierschützern für Entsetzen. Ein Undercover-Team hat sich nach Angaben des Deutschen Tierschutzbüros mehrfach in den Schweinemastbetrieb geschlichen, um heimlich zu filmen.

Ein Kurzfilm vom 4. Juli 2023 zeigt das unerträgliche Leid der Tiere. Die Tierschützer dokumentieren verletzte und kranke Schweine. Blut, gewaltige Abszesse und unbehandelte Nabelbrüche. Verstörende Bilder deuten darauf hin, wie der Landwirt ein krankes Tier einfach unbeachtet in einem Zwischengang neben den Ställen gehalten hatte. „Das Tier sollte hier vermutlich verhungern und verdursten, denn behandelt wurde es offenbar nicht“, empört sich Denise Weber vom Deutschen Tierschutzbüro. Die Bilder zeigen auch, wie ein totes Schwein einfach wie Müll entsorgt wurde. Dokumente in dem Betrieb belegen einen Zuliefervertrag mit dem Tönnies-Konzern. Der hat nun reagiert.

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NRW: So reagiert Tönnies auf den Schweine-Skandal

Die Zustände bei dem NRW-Betrieb seien laut den Tierschützern nicht neu. So habe das Undercover-Team Dokumente gefunden, die Unregelmäßigkeiten im Jahr 2021 aufzeigen sollen. In mindestens 14 Fällen habe das Veterinäramt Gütersloh eine Weiterverarbeitung von Fleisch aus dem Schlachtbetrieb im Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück gestoppt, da es „Auffälligkeiten wie Keime in der Blutbahn (‚Blutvergiftung‘), Streuung von Eitererregern im Blut, Bauchfellentzündungen, Gelenkentzündungen oder Lymphknoten-Veränderungen gab“, berichtet das Deutsche Tierschutzbüro. Und weiter: „Der Verzehr könnte bei Tier und Mensch zu einem gesundheitlichen Risiko führen“ heißt es in den Bescheinigungen.

Der Tönnies-Konzern zeigte sich bestürzt: „Diese Bilder erschüttern uns zutiefst und sind nicht zu akzeptieren.“ Man verurteile jegliche Art von Tierschutzverstößen und gehe jedem Hinweis nach, heißt es in einer Erklärung. Die Konsequenz: „Der Landwirt wurde unverzüglich von uns gesperrt.“ Der Konzern aus Rheda-Wiedenbrück könne aber ausschließen, dass die in den Aufnahmen gezeigten Tiere an Tönnies geliefert worden seien. „Die umgehend eingeleitete Analyse der Gesundheitsbefunddaten jedes einzelnen von diesem Landwirt eingesendeten Tieres weist keinerlei Anhaltspunkte für Vernachlässigungen auf.“

Ein totes Schwein liegt in einem Zwischengang des Tönnies-Zulieferers. Foto: Deutsches Tierschutzbüro e.V.

Tönnies greift Tierschützer an

Die Bilder stammen nach Angaben der Tierschützer aus Juli 2022. Tönnies zeigte sich irritiert davon, dass das Deutsche Tierschutzbüro die Aufnahmen erst jetzt veröffentlicht hat. „Anstatt uns die Möglichkeit zu geben, unverzüglich Maßnahmen einzuleiten, scheint das Tierschutzbüro über ein Jahr lang Informationen zurückzuhalten, um sie für eine breitgestreute PR Kampagne zu nutzen“, so der Vorwurf von Tönnies. Die Tierschützer entgegnen, dass sie die Bilder erst jetzt veröffentlichen, um die Ermittlungen der Behörden nicht zu behindern.


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Das Deutsche Tierschutzbüro habe nach eigenen Angaben direkt nach der Sichtung des Materials das Veterinäramt informiert und Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Kleve erstattet. Die ermittelt nun wegen des Verdachts der Tierquälerei.

„Seit Jahren veröffentlichen wir und andere Tierrechtsorganisationen immer wieder erschreckendes Bildmaterial aus Tierhaltungsbetrieben. Von einem Einzelfall kann hier wirklich nicht mehr die Rede sein“, so Denise Weber und weiter: „Leider ist unsere Erfahrung, dass Tierquälerei nur in den seltensten Fällen geahndet und dann meist auch nur mit geringen Strafen belegt wird.“ Um die Massentierhaltung nicht zu unterstützen, werben die Tierschützer deshalb für eine vegane Ernährung.