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NRW: Lehrer schlagen Alarm – „Scharia-Polizei“ an Schulen

Eine „Scharia-Polizei“ an einer Gesamtschule in NRW? Diese Recherchen zu vier Oberstufenschülern aus Neuss sind besorgniserregend.

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Eine „Scharia-Polizei“ an einer NRW-Schule? Dieser Bericht der „Rheinischen Post“ klingt beunruhigend und befremdlich.

Wie das Blatt bei Recherchen herausfand, sollen sich vier Oberstufenschüler einer Gesamtschule im Rhein-Kreis Neuss für die Scharia ausgesprochen und Druck auf muslimische Mitschüler ausgeübt haben, die da nicht mitmachen wollten. Sie seien „keine guten Muslime“, wurde ihnen eingeredet. Was genau ist da in Neuss (NRW) passiert?

NRW: Schüler sprechen sich für Scharia aus

Vorab zur Erklärung: Die Scharia ist KEIN Gesetzbuch. Es handelt sich um eine Art „Gottesordnung“, die Anweisungen für viele Bereiche des privaten, öffentlichen und religiösen Lebens gibt. Dabei geht es um Themen wie Ehe, Strafrecht oder Familie. Polizeibehörden islamischer Staaten, die die religiösen Vorgaben der Scharia durchsetzen wollen, werden oft als „Scharia-Polizei“ bezeichnet.

Aber zurück zu dem Fall aus Neuss: Die vier Oberstufenschüler (17, 18, 18, 19) – gebürtige Deutsche, die Familie hat einen Migrationshintergrund – sollen von Lehrern eine allgemeine Geschlechtertrennung an der Schule verlangt haben. Vor allem beim Schwimmunterricht, sogar in der Klassen-Chatgruppe!

Zudem beharrten sie darauf, dass sich Frauen auf dem Schulgelände zu bedecken hätten. Weitere Forderungen: Früherer Schulschluss am Freitag zur Gebetszeit und die Einrichtung eines Gebetsraumes.


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Die „Rheinische Post“ spricht in ihren Recherchen zu den vier jungen Männern von offen ausgesprochener Demokratie-Ablehnung im Unterricht, von öffentlicher Befürwortung von Steinigungen. Von Versuchen, ihren Lehrern und Mitschülern die Scharia als durchweg positiv zu verkaufen. Die besorgte Schulleitung informierte aus Angst vor einer Radikalisierung die Polizei.

Staatsschutz sieht keine Straftaten

Der Staatsschutz untersuchte die vier Schüler, drei von ihnen waren der Behörde bereits bekannt. Gegen die Eltern lag dagegen noch nichts vor. Tatsächliche Straftaten konnte der Staatsschutz im Verhalten der vier jedoch nicht feststellen. Die Schule konnte bisher nicht mehr tun, als einen der Schüler für eine Woche vom Unterricht freizustellen.

Man versucht es stattdessen mit Präventionsarbeit. „Es geht in unserem Verständnis nicht um einen Fall, der gelöst und abgeschlossen werden könnte“, erklärte die Schulleitung gegenüber der „Rheinischen Post“. „Angesichts unserer vertrauensvollen Zusammenarbeit innerhalb der Schulgemeinschaft stehen wir im ständigen Austausch, verhandeln unser Miteinander und trauen und muten uns zu, über empfundene Widersprüche und Gegensätze offen zu reden. Wir gucken hin, und indem wir dauerhaft Toleranz und Diversität in den Mittelpunkt des Zusammenlebens stellen, fordern wir von uns allen die entsprechende Grundhaltung ein“.

„Nicht mehr hinnehmbar“

Deutlicher wurde Erich Rettinghaus, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. „So eine verkappte Scharia-Polizei wie an der Schule ist nicht zu dulden. Das ist ein Zustand, der an unseren Schulen nicht mehr hinnehmbar ist“, schimpft er – und stellt in Frage, ob diese Schüler überhaupt weiter an der Schule bleiben sollten.

„Es muss wirklich akribisch geklärt werden, ob solche Schüler grundsätzlich noch in den Unterricht dürfen, obwohl sie solche heftigen Ansichten vertreten. Darüber muss sich auch die Schulministerin Gedanken machen. Denn solche Bestrebungen gibt es nicht nur an der Gesamtschule im Rhein-Kreis Neuss.“