Am Donnerstagmorgen (16. Mai) holte ein heftiger Knall zahlreiche Anwohner in Düsseldorf-Flingern aus dem Schlaf. In einem Kiosk kam es gegen 2.20 Uhr zu einer schrecklichen Explosion. Das anschließende Feuer breitete sich rasend schnell aus und griff auf ein Mehrfamilienhaus über. Drei Menschen sich tot, mindesten 16 Menschen wurden verletzt (hier mehr dazu).
Als die Feuerwehr Düsseldorf vor Ort eintraf, war der Kiosk bereits völlig abgebrannt und die Flammen hatten das Obergeschoss des Mehrfamilienhauses erreicht. Minuten vorher waren die schockierten Anwohner ringsherum aus ihren Häusern gerannt. Meterhohe Flammen direkt vor der Nase, die Hitze brannte auf ihrer Haut, der Schock in den Augen – auch noch Stunden später. Zu ihnen gehört auch Joe Tawiah. Als er den Knall hörte, hatte er nur ein Ziel.
Kiosk-Explosion in Düsseldorf: Anwohner kaufte wenig vorher noch dort ein
Als DER WESTEN gegen 10 Uhr vor Ort eintrifft, sind Polizei und Feuerwehr noch mit einem Großeinsatz da. Die Lichtstraße/ Ecke Grafenberger Allee ist weiträumig abgesperrt, da Spezialkräfte noch mit der Spurensicherung und Durchsuchung des Brandhauses beschäftigt sind. Überall auf der Straße liegen Trümmer, Autos sind abgebrannt.
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Auch Joe Tawiah blickt aus sicherer Entfernung auf das Trümmerfeld, das die Explosion hinterlassen hat. „Ich war kurz zuvor noch gegen 20 Uhr da und habe eine E-Zigarette und zwei Bier gekauft. Da waren auch immer zwei Wellensittiche, aber die gibt es jetzt wahrscheinlich leider nicht mehr“, blickt der 36-Jährige im Gespräch mit DER WESTEN nachdenklich zurück.
Dass dort drei Menschen gestorben sein sollen, kann er kaum fassen. „In der Nacht habe ich einen lauten Knall gehört und plötzlich hat jemand ‚Feuer‘ gerufen. Ich bin aufgestanden und zur Terrasse gelaufen, da habe ich die Flammen schon gesehen“, berichtet er weiter.
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Horror-Nacht treibt Anwohner auf die Straße
Seine Wohnung befindet sich nur zwei Häuser von dem Brandhaus entfernt auf der selben Straßenseite. In dem Schock-Moment schießt dem Mann zunächst nur ein Gedanke durch den Kopf: sein Auto auf der direkt gegenüberliegenden Seite. „Ich wollte natürlich mein Auto wegfahren, war aber leider nicht mehr möglich, weil brennende Teile auf die andere Straßenseite schon rüber geschleudert wurden“, erklärt er weiter.
Feuerwehr und Polizei riegelten in der Nacht den Bereich sofort ab und ließen auch keine Anwohner mehr zu ihren Fahrzeugen. Doch Joe Tawiah hatte in dieser Horror-Nacht weit aus mehr Glück als die betroffenen Brand-Anwohner. Die Scheibe seines Autos ist beschädigt und durch die Trümmerteile sind Dellen und Kratzer an dem Wagen entstanden.
Dass es ganz anders hätte kommen können, ist an dem direkt davor parkenden Taxi zu sehen. Das Fahrzeug ist vollkommen ausgebrannt, Motorhaube und Reifen völlig geschmolzen. Stunden nach der Explosion ist aber auch Joe Tawiah mit seinen Gedanken nicht mehr bei seinem Auto, sondern bei den Opfern und ihren Familien.