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Claudia Ruf: Neuer DNA-Test angeordnet! Wird der Mordfall nach fast 30 Jahren endlich gelöst?

Neue Ermittlungen im Mordfall Claudia Ruf (†11)! Die Polizei hat einen DNA-Test angeordnet, um einen Verdächtigen zu finden.

© Kreispolizeibehörde Euskirchen

Appell des Vaters von Claudia Ruf (Polizei Bonn)

Fast 30 Jahre sind seit dem schrecklichen Mord an der elfjährigen Claudia Ruf bereits vergangen. Am 11. Mai 1996 wurde das Mädchen in Grevenbroich-Hemmerden entführt und sexuell missbraucht. Zwei Tage später fand man das Kind im 70 Kilometer entfernten Euskirchen – tot auf einem Feldweg.

Bis heute konnte kein Täter ermittelt werden. Am Leichnam von Claudia Ruf wurden jedoch DNA-Proben sichergestellt, die sehr wahrscheinlich vom Täter stammen könnten. Mithilfe dieser Spur wird nun ein neuer Anlauf gewagt, den Fall endlich aufzuklären.

Claudia Ruf: Neue Ermittlungen im Mordfall

Ein Zeuge hatte im frühen Stadium der Ermittlungen bereits von einem Auto mit dem Kennzeichen RE (Kreis Recklinghausen) berichtet, das womöglich mit der Tat in Zusammenhang stehen könnte. Mehr als Fragmente des Nummernschild habe er sich aber nicht merken können. „Wir hatten diese Spur schon 1997 überprüft, aber die Kennzeichen passten nicht zur dunklen Limousine, die der Zeuge gesehen haben will“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag (13. April).

Doch jetzt wird der Hinweis noch einmal aufgerollt: „Das Nummernschild kann ja auch an einem anderen Wagen angebracht gewesen sein. Wir meinen, dass wir diese Spur noch einmal aufgreifen müssen.“ Deswegen rufen die Ermittler noch einmal zu einer großen Aktion auf.

Rund 200 Autofahrer zur Speichelprobe beordert

27 Jahre später sollen nun rund 200 Autofahrer aus dem Kreis Recklinghausen eine Speichelprobe abgeben, die mit der DNA-Probe abgeglichen wird. Das teilte die Polizei am Donnerstag in Bonn mit. Zwischen Recklinghausen und Grevenbroich liegen rund 100 Kilometer Fahrstrecke

Besonders interessiert sich die Mordkommission für Autofahrer, die damals einen Bezug zu Grevenbroich-Hemmerden hatten, dort arbeiteten oder zeitweise lebten. Mit dem Fall vertraute Profiler sind nämlich überzeugt, dass es sich bei dem Mord um eine „Nahraumtat“ gehandelt hat.


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Bereits 2019 hatten Mordermittler den „Cold Case“ neu aufgerollt: Eine aufwendige DNA-Massenuntersuchung, für die mehr als 2.000 DNA-Proben genommen und analysiert wurden, hatte aber keinen Verdächtigen ans Licht gebracht. Die Ermittlungsakten füllen inzwischen 150.000 Seiten Papier. (mit dpa)