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Clans in NRW: Familie soll Amt um Millionen Euro betrogen haben – jetzt sitzt sie wieder in ihrer Villa

Der Prozess gegen die Clans in NRW geht weiter. Eine Großfamilie aus Leverkusen ist nun jedoch vorübergehend zurück in ihrer Villa.

© Marcel Kusch/dpa

Clan-Kriminalität in Deutschland: Woher kommen die Clans und wie kriminell sind sie?

Neuigkeiten zu den Clans in NRW! In Leverkusen sind nun mehrere Mitglieder der Großfamilie, die im letzten Jahr für Aufsehen gesorgt hatte, zurück in ihrer Villa. Sie sind wegen mehrerer Vergehen und Betrug in Millionenhöhe angeklagt. Drei von den insgesamt sieben Angeklagten dürfen die Wartezeit bis zu ihrer Verurteilung in ihrem Haus abwarten.

Wer weiß, wie lange sie danach hinter Gitter müssen. Der Polizei ist damit ein starker Schlag gegen die Clans in NRW gelungen. Seit Juni dieses Jahres sitzen die insgesamt sieben Mitglieder einer libanesischen Großfamilie aus Leverkusen-Rheindorf, davon vier Männer und drei Frauen, auf der Anklagebank.

Clans in NRW: Familienmitglieder auf freiem Fuß

Sie müssen sich unter anderem wegen Geldwäsche, Sozialhilfebetrugs, Raubs, Steuerhinterziehung, Erpressung, Zwangsarbeit und sogar schwerer Körperverletzung verantworten. Zwischen 2014 und 2021 haben sie sich allein über 450.000 Euro an Sozialhilfeleistungen erschlichen. Die Ermittlungen laufen bereits seit 2019. 2021 hatte die Polizei dann zugeschlagen und die Villa gestürmt und durchsucht. Dabei war sie auf scharfe Schusswaffen und 360.000 Euro Bargeld gestoßen.

Die Polizei hatte damals mit gut 600 Beamten in 15 Städten zahlreiche Razzien durchgeführt. Mittlerweile sind zwei der angeklagten Frauen unter Auflagen frei. Für die anderen soll das Düsseldorfer Landgericht am Donnerstag, den 15. Dezember, die Urteile fällen. Im Rahmen eines teilweisen Geständnisses hatten die Angeklagten bereits einen „Deal“ ausgehandelt. Drei von ihnen wurden aus der Haft entlassen und durften zurück in die Villa in Leverkusen.

Leverkusener Villa könnte bald zum Verkauf stehen

Bis das Gericht eine Haftstrafe aussprechen sollte, können sie auf freiem Fuß bleiben. Zurück in ihrer Villa warten die Familienmitglieder nun auf das Urteil des Düsseldorfer Landgerichts. Die wiedergefundene Freiheit dürfte allerdings nicht von Dauer sein. Sobald die Urteile rechtskräftig wären, könnte die Rheindorfer Villa in die Hände des Staates fallen.


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Denn die Staatsanwaltschaft wirft dem Eigentümer – einem der vier angeklagten Männer – vor, diese mittels Geldwäsche und Betrug gekauft zu haben. Sie beschlagnahmte die Immobilie des 25-Jährigen und könnte sie nach der Übernahme weiterverkaufen. Und auch die Frage, wie hoch das Vermögen sein wird, dass der Staat einziehen dürfte, steht im Raum, wie die „Rheinische Post“ berichtet.